Hängen noch mal eine Woche dran (von links): Bademeisterin Stephanie Braun, stellvertretender Vorsitzender Manfred Völker, erster Vorsitzender Michael Hoffer und Kiosk-Leiterin Susi Holzapfel vom Förderverein Loßburger Bäder. Foto: PETER STUMPF/www.itprax.de

Gute Nachrichten für alle, die noch mal ins Freibad wollen. Der Förderverein des Loßburger Freibads verlängert die Saison um eine Woche. Zum Abschluss soll es dann eine „Irish Night“ geben mit Musik und Bildern von Irland.

Unbeständig, nass und kühl: So startete im Mai die Badesaison im Loßburger Freibad. Und so blieb es auch fast den ganzen Juni hindurch. So oft wie in diesem Jahr musste bisher noch nie die Schlechtwetterregelung angewendet werden, wie der Förderverein Loßburger Bäder in einer Pressemitteilung berichtet.

Lange ließen daher die Besucherzahlen zu wünschen übrig. Jetzt aber gegen Ende der Saison hellt sich die Freibadbilanz mit rund 27 000 Besuchern (Vorjahr 28 500) auf.

Eigentlich war das Saisonende für den öffentlichen Badebetrieb für Sonntag, 1. September, geplant. „Da aber die Wettervorhersagen positiv gemeldet wurden, hängen wir noch eine Woche dran, jedoch aus personaltechnischen Gründen mit verkürzten Öffnungszeiten“, so der Vorsitzende des Fördervereins, Michael Hoffer.

Es hängt am Wetter

Bis Sonntag, 8. September, ist das Freibad von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Je nach Wetterbedingungen können sich hier die Öffnungszeiten noch ändern. Diese können jeweils tagesaktuell auf der Homepage www.lossburger-baeder.de abgerufen werden.

Eigentlich sind die Monate mit den meisten Besuchern der Juni und der Juli, heißt es weiter in der Mitteilung des Fördervereins Loßburger Bäder. Denn im August seien viele Einheimische in Urlaub.

Die Wetterkapriolen waren laut der Mitteilung für die Transponderinhaber des 700 Mitglieder zählenden Vereins kein Problem. Schon früh um 5 Uhr zogen die ersten ihre Bahnen im 24 Grad warmen Wasser und abends um 22 Uhr stiegen die letzten aus dem Becken. Zum Saisonausklang veranstaltet der Förderverein am Freitag, 6. September, eine „Irish Night“. Dann verwandeln sich der Kioskbereich und die Terrasse in einen irischen Pub, heißt es in der Mitteilung. Los geht es um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Historische Aufnahme vom Loßburger Freibad. Foto: Verein

Würste statt Fisch

Geboten werden Pub-Musik, eine Bildershow von der grünen Insel, Guinness-Bier an der Tempelbar und sonstige kalte und warme Getränke. Statt Fish and Chips gibt es „Irish Lions“-Würste vom Grill und natürlich Freibad-Pommes. Mitglieder des Fördervereins erhalten ein Guinness-Bier gratis.

Zum Jubiläum ein Blick zurück in die Geschichte des Freibads

90 Jahre Freibad
 In diesem Jahr beging das Loßburger Freibad seinen 90. Geburtstag und hat so manche Höhen und Tiefen überwunden, wie der Verein in einer Pressemitteilung berichtet.

Die Anfänger
Der erste Ehrenbürger Loßburgs war Kommerzienrat Eduard Breuninger aus Stuttgart. Im Jahre 1910 hatte er den Plan, für seine Angestellten des Kaufhauses Breuninger ein Ferienheim zu bauen, in dem sie jährlich eine Ferienzeit von zwei bis drei Wochen verbringen können. Nachdem er mehre Standorte besichtigt hatte, entschied er sich für den damaligen Ortsteil Rodt. Im Laufe der Jahre wurde Breuninger nicht nur ein großer Förderer der Gemeinde Rodt, auch die Vereine von Rodt und Loßburg erhielten regelmäßig Spenden.

Von der Idee zum Bad
1932 kam beim Schwarzwaldverein der Gedanke auf, ein Schwimmbad in Loßburg zu bauen. Fast die Hälfte der Kosten wurden von Breuninger übernommen. Umfangreiche vorbereitende Arbeiten mit Grundstücksauswahl, Klärung der Wasserrechte, Finanzierung und Änderung der Kostenvoranschläge wurden mit der Einweihung des Bades zum 8. Juli 1934 belohnt.

Teures Unterfangen
Unter dem Strich musste die Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins 12 500 Reichsmark aufbringen, gegenüber 7 800 Reichsmark in der ursprünglichen Kalkulation. Mit 4 000 Reichsmark Restschuld für ein Darlehen der Sparkasse, das im Jahre 1943 beglichen wurden.

Erste Schwierigkeiten
Nach dem Kriege nahm die Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins nach einer Neugründung im Jahre 1949 ihre Arbeit wieder auf. Im Juni 1950 wurde die Schwimmbaderweiterung gefeiert. Darauf folgten aber Reparaturen, Geldmangel, Erweiterungen und regnerische Sommer, was zu Überlegungen führte, das Bad aufzugeben. Ergebnis: 1955 ging das Schwimmbad für 2500 D-Mark an die Gemeinde Loßburg über, welche bis 2010 den Betrieb des Freibads übernahm.

Die Hiobsbotschaft
Wegen der Wirtschaftskrise gab es dann erneut Überlegungen, das Bad zu schließen. Um dies zu verhindern, wurde der Förderverein Loßburger Bäder gegründet. Ursprünglich wollte der Verein den Erhalt des Bades durch Veranstaltungen finanziell unterstützen. Doch Anfang 2011 kam die Hiobsbotschaft seitens des damaligen Bürgermeisters : Entweder der Förderverein übernimmt das Freibad als Betreiber oder es muss aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen werden. Seitdem betreibt der Verein das Bad.