Schnelle und unbürokratische Hilfe: Oberbürgermeister Jürgen Roth (links), Schirmherr der Stiftung, und Stiftungsratsvorsitzender Joachim Spitz packen bei den Hilfspaketen an. Foto: ProKids-Stiftung

Die ProKids-Stiftung versorgt Familien und Alleinerziehende, die durch Corona in Not geraten sind, mit Essenspaketen. Die für die Betroffenen kostenlosen Lebensmittel werden durch "Mitstifter" finanziert.

VS-Schwenningen - Die Corona-Pandemie stellt eine große Belastungsprobe für Familien und Alleinerziehende dar. Infolge von Kurzarbeit oder Jobverlust sind auch in Villingen-Schwenningen einige in eine finanzielle Notlage geraten. Hier will nun die ProKids-Stiftung helfen: Ab Mittwoch, 17. Februar, gibt es kostenlose Lebensmittelpakete für Familien mit Bedarf, teilt die Stiftung in einer Pressemitteilung mit. "Die Mitstifter sind auf mich zugekommen und haben erklärt, dass sie in dieser Situation unbedingt Hilfe leisten wollen", sagt Joachim Spitz, Stiftungsratsvorsitzender. "Sie finanzieren diese Aktion zu 100 Prozent. Das heißt, die benötigten Mittel gehen nicht vom allgemeinen Budget ab, das unserer Stiftung zur Verfügung steht."

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Mit dem zusätzlichen Geld werden zunächst 500 Versorgungspakete zusammengestellt, die auf den Bedarf einer Familie für zwei Wochen ausgelegt sind. Dabei gibt es ein Sortiment für Familien mit Babys und Kleinkindern und ein Sortiment mit Nahrung für Familien mit größeren Kindern.

Spender helfen

Die Aktion findet zudem weitere Unterstützer, die durch Spenden helfen, teilt die Stiftung mit. Das E-Center Culinara in Schwenningen packt die Pakete und überlässt der Stiftung die Lebensmittel zum Sonderpreis, Steffen Würth, Geschäftsführer der Straub-Verpackungen GmbH stellt die Verpackungskartons zur Verfügung, die Univent-Medical GmbH gibt kostenlose FFP2-Masken für jedes Paket dazu, und das Autohaus Zeisberg Corse spendet den Großteil eines Autos, mit dem die Pakete zu den nicht mobilen Familien gebracht werden können. "Es ist wunderbar, welche große Unterstützung die ProKids-Stiftung mal wieder erfährt, wenn sie ein neues Projekt startet", schwärmt Joachim Spitz voller Dankbarkeit.

Seit ihrer Gründung bezahlt die Stiftung Kindern aus bedürftigen Familien ein warmes Schulessen. Dieses Angebot stößt in der Doppelstadt schon immer auf große Resonanz. Die Paketaktion ist nun als Ergänzung gedacht; bei ProKids geht man davon aus, dass sich der Kreis Not leidender Familien in Corona-Zeiten deutlich ausgeweitet hat. Unbezahlte Stromrechnungen, Mietrückstände, ein defekter Kühlschrank oder eine Waschmaschine – die Liste der Gründe, weshalb Familie in der derzeitigen Situation bei reduziertem Einkommen unter Druck geraten, sei lang.

Genau hier setzt ProKids VS an, um schnell, effizient und vor allem unbürokratisch zu helfen. Gerade im Lockdown, wenn auch die Schulen geschlossen sind, hat sich die Situation zugespitzt – bedürftige Kinder kommen nicht mehr in den Genuss des stiftungsfinanzierten Schulessens, und zu Hause ist das Geld noch knapper als sonst. Joachim Spitz weiß, dass es manchem, der es gewohnt ist sein Auskommen dennoch selbst zu bestreiten, nicht leicht fallen dürfte, auf das neue Hilfsangebot zurückzugreifen. Doch er meint: "Familien, die durch Corona in Not sind, sollten nicht zögern. Wer auf der Verliererseite ist, soll auch Hilfe kriegen. Es ist keine Schande, sich helfen zu lassen in einer schwierigen Situation, die man nicht selbst verschuldet hat."

Abholung beim DRK

Er hofft, dass sich das Angebot der Stiftung herumspricht und appelliert an die Ehre der Menschen, dass es nicht ausgenützt wird, und nur die, die wirklich diese Hilfe brauchen, diese auch nutzen. Nur so gehe das auch wirklich unbürokratisch. "Es ist wichtig, dass man auch anderen davon erzählt, Nachbarn etwa oder Bekannten, damit auch diese sich helfen lassen können." Die Stiftung betont allerdings: "Es werden keine Hartz IV- und Wohngeldempfänger unterstützt, diese bekommen schon durch das Teilhabepaket vom Amt Hilfe."

Den Machern und auch dem Schirmherrn der Aktion, Oberbürgermeister Jürgen Roth, war es wichtig, die Hemmschwelle für die Abholer so weit wie möglich abzusenken. Deshalb können die Empfänger die Essenspakete ganz unkompliziert beim Roten Kreuz in Villingen und in Schwenningen erhalten. "Unser Angebot richtet sich nicht an Familien, die ohnehin schon das Amt unterstützt", betont Joachim Spitz. Überprüft werde das allerdings nicht; die Abgabe der Pakete erfolge auf Treu und Glauben.

Die Pakete sind ab Mittwoch, 17. Februar, von 8 bis 17 Uhr beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) auf der Rettungswache in Schwenningen (Garage) in der Alleenstraße 3, und im Ortsvereinsgebäude Villingen (Lehrsaal), Benediktinerring 9, erhältlich.

Leute, die nicht mobil sind und weit weg von einer DRK-Wache wohnen, beispielsweise in einem Ortsteil, möchte die ProKids-Stiftung dennoch versorgen. Sie können im Bedarfsfall auch mit einem Hilfspaket beliefert werden. "Das ist zum Beispiel der Fall, wenn es sich um eine Mutter ohne Auto und mit sehr kleinen Kindern handelt, die sie nicht alleine lassen kann", sagt Joachim Spitz. In diesem Fall könnten Interessenten eine E-Mail an info@prokids-stiftung.de schreiben und um eine Lieferung nach Hause bitten.