Das Dach des Foyers wird erst 2022 erneuert – ein Jahr später als ursprünglich geplant. Foto: Fritsch

Eigentlich sollte im dritten Bauabschnitt der Generalsanierung des Maria-von-Linden-Gymnasiums (MvLG), der in den Sommerferien beginnt, das Dach des Foyers erneuert werden. Doch der Mangel an Baumaterial, insbesondere an Holz, macht auch vor diesem Projekt keinen Halt. Deshalb verschiebt sich diese Maßnahme voraussichtlich um ein Jahr.

Calw-Stammheim - In der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses stand die zweite Vergabeeinheit der Arbeiten des dritten Bauabschnitts am MvLG auf der Tagesordnung. Mit rund 918 600 Euro liegen die Kosten dafür im Budget, freute sich Hochbauamtsleiter Volker Goedel. Weshalb das Gremium die Vergabe einstimmig beschloss.

Das Problem liegt an anderer Stelle. Es kam nicht für alle ausgeschriebenen Gewerke überhaupt eine Rückmeldung. Ausgerechnet beim "für die Sanierung des Foyers wichtigen Schlüsselgewerk Holzbauarbeiten" habe keine Firma ein Angebot abgegeben, geht aus der Sitzungsvorlage hervor. "Die Gewerke Foyerverglasung, Flachdachabdichtung und Lüftungsanlagen (zum Teil) sind baulich eng [...] mit diesem Gewerk verbunden", ist dort weiter zu lesen.

Noch keine seriöse Prognose möglich

Das Gewerk einfach noch mal auszuschreiben, sei in Anbetracht der aktuellen Lage wenig erfolgsversprechend. Und einfach ein paar wenige Monate warten geht auch nicht. Denn die Arbeiten am Dach des Foyers können nicht während des laufenden Betriebs erfolgen, sondern müssen in den Sommerferien erledigt werden.

"Die einzige Möglichkeit besteht daher in der Verschiebung dieses Teils des dritten Bauabschnitts auf die Sommerferien 2022", so das Fazit, von dem in der Sitzungsvorlage die Rede ist. Direkt danach wäre dann der Innenbereich des Foyers an der Reihe. Das wiederum wäre auch während der Schulzeit möglich. Oder – je nachdem, wie die Absprache mit der Schule abläuft – auch erst in den Sommerferien 2023. In der Zwischenzeit könne das Foyer genutzt werden, beispielsweise für externe Veranstaltungen. Problem hierbei wäre nur, dass die ganze Veranstaltungstechnik bereits abgebaut wurde, wie in der Vorlage steht.

Bedingt durch die Knappheit von Baumaterial und die Verschiebung der Maßnahme, könnte das Gewerk Holzbau teurer werden als geplant. Eine seriöse Prognose abgeben könne man derzeit aber nicht, heißt es dazu in der Sitzungsvorlage. Insgesamt schlägt die MvLG-Sanierung mit rund 16,8 Millionen Euro zu Buche.

Der dritte Bauabschnitt beginnt ungeachtet der Entwicklungen in den kommenden Sommerferien, bestätigt Goedel auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten. Die Dachkonstruktion des Foyers sowie dessen Innenbereich bildet dann quasi den vierten Bauabschnitt, den es so eigentlich nicht geben hätte sollen. Wobei dessen Umfang "wesentlich geringer ist, als bei den vorausgegangenen drei Abschnitten", meint Goedel.

Soll Schulhof komplett erneuert werden?

Der erste Bauabschnitt (Südflügel) wurde zum Schuljahr 2021 wieder in Betrieb genommen, der zweite (Ostflügel) folgt nach diesen Sommerferien. Ingesamt befinde sich die Generalsanierung trotz Baustoff-Mangel und Corona-Pandemie "weitgehend im Zeitrahmen", ist der Vorlage zu entnehmen.

Das Gewerk Holzbau soll nun voraussichtlich kommenden wieder ausgeschrieben werden, meint Goedel – "um von der üblichen, alljährlichen Marktberuhigung im Winter zu profitieren". Ob diese jedoch dieses Jahr überhaupt eintritt, werde sich zeigen.

Der Bau- und Umweltausschuss nahm die Verzögerung der Dach-Arbeiten ziemlich einmütig zur Kenntnis. Das Interesse Dieter Kömpfs (Freie Wähler) richtete sich vielmehr auf den Schulhof. Dieser wird nur zum Teil saniert. Nach einer Ortsbegehung mit dem Stammheimer Ortschaftsrat sprach sich Kömpf dafür aus, einen Kostenplan aufzustellen für eine gesamte Sanierung des Schulhofs.

Goedel prognostizierte, dass man für ein solches Vorhaben um die 50.000 Euro rechnen müsste, die bisher nicht im Budget vorkommen. Oberbürgermeister Florian Kling sprach sich aus diesem Grund gegen die Idee aus. Irgendwann, argumentierte er, müsse man bei so einem großen Projekt auch den Schlussstrich ziehen.