Bochingen hat 2024 einen maßgeblichen Teil an der gesamtstädtischen Holzernte geleistet. Foto: Tröger

In Bochingen hat die große Niederschlagsmenge Spuren hinterlassen, wie der Förster im Ortschaftsrat berichtete.

„Für 2025 ist im Bochinger Waldgebiet keine planmäßige Holzernte vorgesehen“, so Simon Köninger. Der Leiter des Oberndorfer Forstreviers erklärte im Ortschaftsrat, dass Bochingen 2024 mit rund 35 Prozent (3403 Festmeter) einen maßgeblichen Anteil an der gesamtstädtischen Holzernte (9782 Festmeter) geleistet hat, weshalb die Natural-Planung aktuell nur eine Kulturbegründung im Wellenhag (850 Stieleichen, 850 Hainbuchen, Zaunbau und Anbringen von Wuchshüllen auf 0,4 Hektar) sowie im Sandwald, Ried, und Hirschhörnle auf 16,5 Hektar Verbissschutz für die Tanne vorsieht.

 

Erfolgreich gegen Käfer gewehrt

Die Niederschlagsmenge 2024 habe die Wasserspeicher gut gefüllt, so dass sich der Wald erfolgreich habe wehren können gegen den Käfer. Da auch Sturm, Dürre und Schneebruch kaum zu Buche schlugen, sei der Anteil an „zufälligen Nutzungen“ gering gewesen, was sich positiv auf die planmäßige Waldbewirtschaftung und Pflege ausgewirkt habe. Bleibe zu hoffen, dass es sich nicht nur um eine kurze Erholungsphase handle. Anlass zur Sorge geben weiterhin die durchgängig zu hohen Temperaturen.

Hinsichtlich der Rückegassen hätten die hohen Niederschläge ihre Spuren hinterlassen, zumal es keine Frost-und Schneeperioden gab. Für Laien hätte das „apokalyptisch“ angemutet. Viele Wege habe man schon wieder gerichtet (Postweg und Hirschhörnleweg auf 2,1 Kilometer), manche seien in besserem Zustand als vorher, doch müsse man schon etwas Geduld aufbringen und nicht sofort zum Telefon greifen, hieß es.

Brennholznachfrage zieht wieder an

Da sich der Preis für Nadel-Stammholz stabil gestalte, könne man die Schwankungen in den anderen Segmenten (Palette, Industrieholz und Brennholz) auffangen. Seit rund einem Monat habe die Nachfrage nach Brennholz wieder angezogen. „Die Bürgernachfrage wird zuerst bedient, der Handel nimmt eine nachrangige Stellung ein“ – diesem Grundsatz habe man sich verpflichtet.

Köninger sprach die Fördermaßnahmen im Sinne einer nachhaltigen Waldwirtschaft an, um die Sicherung und Entwicklung der Waldfunktionen zu gewährleisten.

Tanne wird gefördert

Diesbezüglich achte man bei der Ernte auch darauf, die Tanne eher zu fördern, da die Fichte stark unter dem Klimawandel leide und ganze Bestände großflächig absterben in Folge von Hitze, Trockenheit und Borkenkäfer.

Auf die Frage von Ortschaftsrat Marco Braasch nach der Zusammenarbeit mit den Privatwaldbesitzern, teilte Köninger mit, dass es zu seinem Aufgabenbereich zähle, auch im Privatwald tätig zu werden und die Besitzer – so gewünscht – kostenlos zu beraten. Einmal pro Jahr nehme er alle Privatwälder in Augenschein.