Mitglieder und Freunde der Lahrer CDU informierten sich beim Reichenbacher Hochbehälter über die Wasserersorgung der Stadt. Foto: Baublies

Wie steht es um die Wasserversorgung in Lahr und den Stadtteilen, gerade in Zeiten von Hitze und Dürre? Um diese Frage ging es bei der Sommertour der Lahrer CDU zum Hochbehälter am Reichenbacher Eichberg.

Reichenbach. Eigentlich stand nur die Wasserversorgung von Reichenbach auf dem Programm. Doch es ging dann schnell ganz allgemein um Wasser, steigende Temperaturen und zunehmende Trockenheit nicht nur in Lahr.

Hansjörg Rehm, Anlagenbeauftragter der Wassernetze der Stadt und einiger Umlandgemeinden, die eine Tochterfirma der Badenova betreut, stellte den 15 Teilnehmern vor, wie die Wasserversorgung in Lahr funktioniert. Er erklärte am Hochbehälter, dass Kuhbach und Reichenbach eigentlich eine eigene Wasserversorgung durch verschiedene Quellen haben. Im Gegensatz zur Kernstadt und anderen Stadtteilen, die zum größeren Teil aus dem Grundwasser der Rheinebene etwa aus dem Kaiserwald bei Kippenheimweiler versorgt werden.

Daher sei das Quellwasser der beiden östlichen Stadtteile, die geografisch zum Schuttertal gehören, deutlich weicher als das Wasser, das aus Tiefbrunnen kommt. Seit es das Wasserwerk am Galgenberg gibt, wird die Wasserversorgung der Stadt von dort aus zentral gesteuert.

Da Reichenbach über zehn Quellen verfügt, sollte in der Regel ein Teil dieses Wassers nach Kuhbach fließen. Da aber die Trockenheit und die Hitze in diesem Sommer den Quellfluss zurückgehen ließ, hatten die Mitarbeiter einen Plan B ausgearbeitet. Das erklärte Rehm im Schatten der Bäume vor dem Eingang des Hochbehälters, wo die untergehende Sonne allmählich durch das dichte Laub brach. Derzeit werde nämlich – so notwendig – auch Wasser von Kuhbach nach Reichenbach befördert.

Unverständnis für Trinkwasser-Touristen

Theoretisch könnten beide Stadtteile auch von der Stadt aus mitversorgt werden. Hier konnte Rehm allerdings beruhigen. Denn bevor dieser Fall eingetreten sei, also Plan B notwendig wurde, hätte sich die Quellschüttung in Reichenbach in den vergangenen 14 Tagen wieder erholt.

Rehm stellte auch klar, dass Trinkwasser generell aufbereitet wird. In der Regel wird Wasser mit UV-Licht bestrahlt, was Keime unschädlich macht. Daher sei der "Trinkwasser-Tourismus", etwa zum Schenkenbrünnle in Kuhbach, eigentlich unsinnig. Denn das Wasser dort habe ohne die Filter eben keine Trinkwasserqualität.

Die Teilnehmer zeigten vollstes Verständnis, dass dieser Brunnen – wie andere öffentlichen Brunnen in der Stadt auch – im Hitzesommer abgestellt wurde. Was die "Touristen" nicht an der (vergeblichen) Anfahrt hindern würde.

Auf kein Verständnis stieß, dass einige Firmen, etwa auf dem Flugplatzareal im Westen der Stadt, Trinkwasser für die Produktion verwenden. Rehm sagte, dass er und seine Mitarbeiter keine Handhabe dagegen hätten, "solange das verbrauchte Wasser bezahlt wird". Er vermutete, dass die Firmen so weniger Ausgaben hätten, als wenn sie eigene Tiefbrunnen für die Förderung von Brauchwasser pflegen müssten. Einige Teilnehmer, darunter waren mehrere Gemeinderäte, regten an, dass das Thema im Gemeinderat behandelt werden soll.

Eine Besichtigung der Anlage schloss sich an.

Die rund 48000 Einwohner der Stadt Lahr verbrauchen im Schnitt 5500 Kubikmeter Wasser am Tag. Spitzenwerte liegen bei 8500 Kubikmeter. Zwei Drittel des Trinkwassers stammt aus Tiefbrunnen in der Rheinebene, der Rest ist Quellwasser.