Die Versorgung mit Trinkwasser ist die wohl sensibelste Aufgabe einer Gemeinde. Die Gesundheit ihrer Bürger steht auf dem Spiel. Kann sie trotzdem diese Aufgabe an eine Fremdfirma vergeben?
. Sie kann. Zum Preis von rund 130 000 Euro hat der Niedereschacher Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, dass die Fischbacher Tiefbaufirma Müller-Teambau Jahresunternehmer im Bereich der Wasserversorgung bleibt. Ein zweites eingeholtes Angebot lag bei rund 138 000 Euro. Angeschrieben und um Abgabe eines Angebotes gebeten wurden insgesamt drei Firmen.
Ortsbaumeister Hartmut Stern machte deutlich, dass das Ausschreibungsergebnis nicht bedeute, dass die 130 000 Euro auch benötigt werden. Die tatsächlich anfallende Summe hänge von verschiedenen Faktoren ab.
Notfälle wie in 2024 lassen sich nicht vermeiden
Unter anderem auch davon, wie viele Rohrbrüche anfallen. Zudem müsse die Firma für Notfälle 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche, also rund um die Uhr „auf der Matte“ stehen, wenn dies im Bereich des Eigenbetriebs „Wasserversorgung“ erforderlich sei.
Abgerechnet wird nach erbrachter Leistung
Natürlich versuche man seitens der Gemeinde solche Notfälle zu vermeiden, indem man durch ein „gesundes Netz“ Rohrbrüche möglichst reduziert. Trotzdem ließen sich Notfälle, wie zuletzt Ende Oktober 2024 in Kappel, als die Firma Müller Teambau mitten in der Nacht zu einem riesigen Rohrbruch die Hauptleitung betreffend ausrücken musste, nicht vermeiden. „Abgerechnet wird letztlich nach konkret erbrachter Leistung“, so der Ortsbaumeister auf Nachfrage von Gemeinderätin Regina Rist. Fakt sei auch, dass man mit der seit Jahrzehnten im Tiefbau tätigen Fischbacher Firma, die auf Zuruf ausrückt, stets bestens gefahren sei.