Am 30. März forderte von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt auf Höhe der Kurgärtnerei ein Wasserrohrbruch in der Hauptleitung die Stadtverwaltung zum schnellen Handeln. Anders als in Schwenningen gibt es jedoch eine Alternativleitung.
Wie Thomas Berninger, der Leiter Finanzen in der Sitzung und Chef der Wasserversorgung dem Verwaltungsausschusses mitteilte, bestand zu keinem Zeitpunkt die Befürchtung, dass Teile der Bevölkerung kein Wasser mehr beziehen können, da die kurzfristig unterbrochene Wasserspeisung des Hochbehälters im Kapfwald, über eine zweite Wasserleitung die in Richtung Luisenstraße verläuft befüllt, werden konnte.
Berninger erwähnte dies insbesondere im Hinblick auf den nahezu parallel aufgetretenen Wasserrohrbruch in Schwenningen, der nicht über eine zweite Wasserleitung abgefedert werden konnte. Entdeckt hatten die Wasserwerke den Rohrbruch aufgrund des übermäßigen Wasserverbrauchs.
Sechs Personen arbeiten an Leckbehebung
Die Ortung der defekten Stelle gelang bereits einen Tag später und es war ein glücklicher Zufall, dass sie sich im Außenbereich befand. Dadurch war es möglich, die Sanierungsarbeiten relativ ungestört und ohne Verkehrsumleitungen durchzuführen. Glücklicherweise war auch die mit den Reparaturarbeiten beauftragte Firma rasch zur Stelle. Zeitweise war ein Team von sechs Personen damit beschäftigt, den Schaden möglichst rasch zu beheben.
Berninger verwies darauf, dass das für derartige Situationen aufgestellte Notfallkonzept gegriffen habe. Die beiden Notstromaggregate des Wasserwerks kamen zum Einsatz um den Wasserverlust der täglich aus der mehr als drei Meter tiefen Baugrube mit zwei Tauchpumpen in die benachbarte Musel abzuleiten.
Die Stadtverwaltung hatte am 31. März zudem umgehend das Gesundheitsamt informiert, das eine für einen solchen Fall übliche Sicherheits-Chlorung anordnete. Joachim Petelka, Bereichsleiter Tiefbau, informierte, dass ein zehn Meter langer Riss in der 250-er Guss-Leitung die Ursache für den Wasseraustritt war. „Das Wasser hat sich im Laufe der Jahre regelrecht durch die Schelle durchgefressen“, erläuterte er. Erschwerend komme hinzu, dass sie sich in einem sauren Untergrund befindet. „Die Huminsäure im Moor- und Torfhaltigen Boden trugen ihr Übriges dazu bei, dass es soweit kam.“
Petelka befürchtet nicht, dass das Wasser infolge des Schadens kontaminiert sein könnte. „Der Druck mit dem das Wasser austrat lässt eigentlich nicht zu, dass unerwünschte Keime und Fremdstoffe eingedrungen sind“, wies er auf die zusätzliche Sicherheits-Chlorung hin. Zudem werden noch in dieser Woche Wasserproben erhoben, welche die weiterhin aus mikrobiologischer und chemischer Sicht unbedenkliche Nutzung als Trinkwasser bestätigen sollen. Hinsichtlich der Kosten für die Gesamtsanierung kalkuliert Berninger mit mindestens 15 000 Euro, davon rund 5000 Euro für den Wasserverlust von rund 5000 Kubikmetern.