Eine besondere Show boten die Sänger. Foto: Karl-Otto Gauggel/Karl-Otto Gauggel

Die Veranstaltungen zum 100. Geburtstag des Benzinger Wasserturms haben mit einem Konzert der Formation „ Josefslust“ begonnen.

Dass der Förderverein Benzinger Wasserturm mit seinem Konzert einen musikalischen Volltreffer gelandet hatte, war daran abzulesen, dass die frisch renovierte Benzinger Festhalle restlos ausverkauft war. Die acht Sänger stammen alle aus der Region und haben sich über Jahrzehnte als A-cappella-Gruppe auch überregional einen Namen gemacht. In Benzingen hatte die Gruppe ein Heimspiel, da ihr musikalischer Chef Christoph Roser schon seit vielen Jahren im Ort wohnt und dort den Chor „HimmelsForte“ leitet. Mit dem Song „Perfect“ trafen die Sänger gleich zu Beginn den perfekten Ton und versetzten das Publikum in beste Feierlaune. Ebenso wie danach beim Titel „Royals“, den Hans Liehner mit humorvollen Anspielungen auf das englische Königshaus als „royale Angelegenheit“ ankündigte. Sänger und Solist Liehner war es auch, dem es zwischen den Liedvorträgen immer wieder gelang unter Einbeziehen des Publikums mit launigen Bühnendialogen unterhaltsame Übergänge zu schaffen. Dazu zählten auch lustige Anekdoten über das Leben in Benzingen früher und heute.

Nirgends so schön wie in Benzingen

Nach „Fairytale Gone Bad“ wurde das Stück „She is the most“ als Ode an den Most, das Nationalgetränk der Schwaben, angepriesen und „Stand by me“ musste hintersinnig als Hymne für alle Urologen herhalten. Auf ihrer gesanglichen Weltreise, ihrer „Tournee Mondiale“ hätten sie , wie zu erfahren war, schon Hamburg, Berlin und Tokio gesehen, doch sei es noch nirgends so schön gewesen wie in Benzingen. Den Kraftwerk- Hit „Das Model“ interpretierten sie als absolut passend für die gut aussehenden „Josefs“. Auch der Auftritt von Hans Albers mit seinem Hit „Oh, Signorina“ aus den 1950er-Jahren war ein Augen- und Ohrenschmaus. Die acht Sänger überzeugten bei ihren Hits aus Vergangenheit und Gegenwart mit gewaltigem Stimmpotenzial ohne jeglichen elektronischen Schnickschnack. Nach einem Medley mit Hits der Rockband „Queen“ ging es in die Pause.

Auch Bob Marley gibt sich die Ehre

Mit „Oiner ischt immer d’ Arsch“ von der Schwabenrockgruppe „Schwoißfuaß“ ging es in die zweite Halbzeit, in der die Formation in schneeweißen Anzügen mit dazu passenden Hüten erschien. Einen fulminanten Auftritt mit karibischem Reggae hatte Lokalmatador Christoph Roser in der Rolle des Bob Marley in Rastalocken und Joint-Tüte beim Song „King of Jamaica“ mit dazugehörigem Hüftschwung. Es folgte Bata Illic mit „Ich hab’ noch Sand in den Schuhen von Hawaii“. Wieder zurück nach Spanien führte der einfühlsam vorgetragene Song „Wenn ein Schiff vorüber fährt“ von Julio Iglesias, bevor man nach Afrika übersetzte und sich dort gesanglich in der Steppe mit „The lion sleeps tonight“ bei den Löwen wieder fand.

Mit einem Potpourri in der Rubrik „ Lieder, die die Welt nicht braucht“, einer Abfolge internationaler Hits, wollte sich „Josefslust“ aus Benzingen verabschieden. Nach Standing Ovations und begeisterten Zurufen gab es die gewünschten Zugaben. Darunter auch der österreichische Ohrwurm „I will wieder hoam“.