So voll ist der Filter bereits wieder nach einem halben Tag – er wird ausgewaschen, derweil wird bereits ein Ersatzfilter eingelegt, wie Bruno Allgaier hier demonstriert. Foto: Hans-Jürgen Kommert

Hosenbeine hoch und ab ins Wasser: An der Kneippanlage in Schönwald ist das wieder problemlos möglich.

Schönwald - Lange bereitete die Wasserqualität an der Wassertretstelle in Schönwald Probleme. Und das, obwohl man auf dasselbe Wasser zugreift, das auch im Naturfreibad genutzt wird – Wasser aus dem nahen Bach. Nun hat man das Problem wenigstens einigermaßen im Griff, daher wurde die Kneippanlage an die Gemeinde übergeben.

In jüngster Zeit hatte sich noch mehr getan, weil es auch im Becken Probleme gegeben hatte, einige der Steinplatten der Seitenwände hatten sich gelöst. Daher wurden die alten Platten komplett entfernt, die Wände neu verputzt und danach mit Edelstahlblechen verkleidet. Die Firma Aquavilla erneuerte die Wasserversorgung. Das Wasser sei nun schön kühl und normalerweise klar.

Sedimente und grober Schmutz

Doch nun kam es immer wieder zur Absetzung von Sedimenten oder gar groben Verschmutzungen, da oberhalb des Bades derzeit Vieh grase. Wenn die Filter frisch gereinigt seien, halte das nur etwa drei Stunden, dann tauchten wieder Verunreinigungen auf. Für das Freibad selbst stelle das kein Problem dar, da das Wasser vor dem Einsatz im Bad mit großen Filtern und in mehreren Stufen gereinigt werde. Das aber sei an der Wassertretstelle schwierig, die eingesetzten Filter seien sehr schnell zu und damit wirkungslos, erfuhren die Mitarbeitenden der Gruppe "Aktiv für Schönwald" auch in der Monatsbesprechung.

Spezialpumpe im Einsatz

Mitgebracht hatte Bruno Allgaier eine Spezialpumpe, die das Problem beseitigen soll. Sie ist Akku-betrieben und sollte mit Poolsauger die Sedimente im Becken entsorgen. Allerdings stellte sie sich im Versuch als zu schwach heraus. "Wir gehen jetzt halt mindestens einmal täglich hierher und reinigen die Filter, manchmal auch mehrmals", äußerten dazu Allgaier, Gerd Schneider und Wolfgang Schubert, die sich der Wassertretstelle besonders angenommen haben.

Notwendig für Zertifizierung

Die Wassertretstelle sei nicht einfach nur da, stellte auch Bürgermeister Christian Wörpel anlässlich der Übergabe fest. Sie werde auch bei der Zertifizierung als heilklimatischer Kurort der Premiumklasse benötigt. Tatsächlich sei sie auch gut frequentiert, war zu erfahren. Als die Aktivisten mit der Idee gekommen waren, dass sie das Becken mit Edelstahl auskleiden wollen, sei er zunächst skeptisch gewesen. Nun gefalle ihm diese Lösung, die dauerhafter sei als Steinplatten oder Fliesen.

AfS probiert viel aus

AfS-Sprecher Manfred Fattler wies darauf hin, dass man in den vergangenen Monaten viel ausprobiert habe, nun sei man wohl auf dem richtigen Weg. Sein Dank gelte alle Aktivisten und auch der Aquavilla, die hier ebenfalls etwas Neues gemacht habe. Aus Sicht der Balneologie versicherte Schubert, dass die jetzige Lösung optimal sei – trotz noch vorhandener Sedimente sei das Wasser klar und vor allem kalt genug. Der ständig laufende Zustrom verspreche dazu anhaltende Kühle. Und dass er mit seinen Mitstreitern halt ab und zu herkommen müsse zur Reinigung des Filters, sei verkraftbar. Wer auch immer herkomme, könne ja zugleich seine Kneippgänge machen.