Bei schönem Wetter sind Stand-up-Paddler fast überall am Bodensee zu sehen. (Symbolfoto) Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Im Sommer lockt es viele Einheimische und Touristen an den Bodensee, um dort beim Stand-Up-Paddling (SUP) einen Tag auf dem Wasser zu verbringen. Sehr verlockend ist dabei ein Sonnenbad auf dem SUP-Board – geht das auch nackt?

Stand-Up-Paddling (SUP) liegt nach wie vor im Trend. Gerade bei sommerlichen Temperaturen zieht die Wassersportart viele Paddler auf die Seen in der Region. Auch Ausflüge an den Bodensee sind dafür beliebt.

 

Das Stehpaddeln, wie es auf Deutsch genannt wird, wird mittlerweile auf verschiedene Weisen praktiziert. Neben dem gemütlichen Paddeln an einem heißen Sommertag auf dem Wasser gibt es auch Yoga-Kurse oder gar Wettkämpfe mit dem SUP.

Wer die sommerlichen Temperaturen allerdings nutzt, um sich auf dem Board zu sonnen und dabei ohne Bikini-Abdruck braun werden möchte, kann das auf dem Bodensee nicht bedenkenlos tun.

Welche FKK-Regeln gelten auf dem Bodensee?

Grundsätzlich gilt in Deutschland: In den eigenen vier Wänden, in seinem Garten und auf dem Balkon ist das nackte Sonnenbad erlaubt, wenn sich andere durch das Nacktsein nicht belästigt fühlen. Es gibt allerdings bestimmte Regeln, auf die FKK-Liebhaber hier achten sollten.

Auf der Website des Bußgeldkataloges 2024 heißt es, dass Menschen, die sich im Wald oder am Strand nackt aufhalten möchten, damit kein Verbot brechen. Doch wie sieht es auf dem Wasser aus? Darf man auf dem Bodensee nackt auf dem SUP-Board unterwegs sein?

Auf Anfrage unserer Redaktion bei der Wasserschutzpolizei heißt es: „Spezielle Bereiche, in denen FKK auf dem SUP ausdrücklich zugelassen ist, gibt es am Bodensee innerhalb Baden-Württembergs nicht.“

Nacktsein nicht explizit geregelt

Im Allgemeinen müssen sich Fahrer von Booten, Schiffen und anderen Fahrzeugen, sowie deren Mitfahrer auf dem gesamten Bodensee an die Regeln der Bodenseeschifffahrtsordnung (BSO) halten. Dazu zählen auch SUPs.

Auf dem baden-württembergischen Bereich des Bodensees sei das Nacktsein dabei nicht explizit geregelt, so Markus Schlatter, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Einsatz, zu dem die Wasserschutzpolizei gehört. „Es gilt jedoch der Grundsatz, dass eine Belästigung anderer zu vermeiden ist.“

Die Belästigung der Allgemeinheit, sowie eine Erregung öffentlichen Ärgernisses wie zum Beispiel exhibitionistische Handlungen auf dem SUP, können auch hier strafrechtliche Folgen haben.

Es ist somit nicht verboten, unbekleidet auf dem Bodensee (in Baden-Württemberg) unterwegs zu sein. Dennoch gelten die Grundsätze der öffentlichen Ordnung, des Anstands und der gegenseitigen Rücksichtnahme, erklärt der Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit.

Weitere Regeln für Paddler

Doch egal, ob mit oder ohne Kleidung, auch wenn sich das Paddeln auf dem Bodensee nach einem unbeschwerten Vergnügen anhört, ist Vorsicht geboten. Immer wieder kommt es zu Unglücken, weil unter anderem Strömungen oder das Wetter von SUPlern unterschätzt wird.

Auf dem Bodensee müssen Stehpaddler, die sich mehr als 300 Meter vom Ufer entfernen, laut BSO eine Schwimmweste dabei haben. Ihre Boards sollten mit Name und Anschrift des Besitzers gekennzeichnet sein. Weitere Tipps und Sicherheitshinweise gibt die DRLG auf ihrer Website.