Pannen begleiten die Bauarbeiten des neuen Klinikums in Stuttgart. Foto: Petsch

Kurz vor der Eröffnung des Neubaus des Stuttgarter Klinikums bremst erneut ein Wasserschaden den Fortgang der Bauarbeiten aus. Die geplante Eröffnung Ende Mai soll aber deshalb nicht ins Wasser fallen.

Kurz vor der Eröffnung des Neubaus des Stuttgarter Klinikums bremst erneut ein Wasserschaden den Fortgang der Bauarbeiten aus. Die geplante Eröffnung Ende Mai soll aber deshalb nicht ins Wasser fallen.

Stuttgart - Schon wieder gibt es einen Wasserschaden in dem 950 Millionen teuren Neubau für Olgahospital und Frauenklinik auf dem Gelände des Katharinenhospitals an der Kriegsbergstraße. Herausgestellt hat sich das bereits Ende vergangener Woche. Doch bislang steht weder die Ursache fest, noch lässt sich die Schadenshöhe auch nur abschätzen. Laut Werner Wölfle, Bürgermeister für Allgemeine Verwaltung und Krankenhäuser, sowie Technikbürgermeister Dirk Thürnau fällt der Schaden diesmal aber deutlich geringer aus als im vergangenen September.

Damals wurden rund 10 000 Quadratmeter des rund 90 000 Quadratmeter großen Klinikums unter Wasser gesetzt. Grund für den Schaden, der 2,6 Millionen Euro Baukosten verursachte, war, dass ein Verbindungsstück an einer Trinkwasserleitung geplatzt war und unter enormem Druck eine Stunde lang Wasser ausgeströmte und den Neubau überschwemmte. Um das Leck in der Leitung zu finden, mussten Wände und Böden herausgerissen werden. Der fast bezugsfertige Neubau glich ruck,zuck wieder dem Rohbau. Die zum Jahresende 2013 geplante Eröffnung von Olgahospital und Frauenklinik musste um etwa ein halbes Jahr auf Ende Mai verschoben werden.

Bei der erneuten Panne sollen laut Sven Matis, Sprecher der Stadt Stuttgart, nicht sechs Etagen wie im vergangenen Herbst, sondern lediglich „ein sehr kleiner Bereich“ zwischen Kinder- und Frauenklinik betroffen sein. Um die Schadstelle in dem mehrere hundert Kilometer langen Leitungsnetz zu finden, wurde bereits auf mehreren Quadratmetern Estrich, also der Untergrund für Fußbodenbeläge, abgetragen. „Noch sind die zwei Gutachter vor Ort. Informationen zum Ausmaß der Schäden, der Ursache, den exakten Bereich und der Vermeidung künftiger Pannen wird es an diesem Donnerstag geben“, sagt Matis. Der Stadtsprecher versichert, dass weder Räume überflutet wurden, noch Wasser abgepumpt werden musste. Die Schäden durch Nässe seien minimal, auch die hochkomplexe Krankenhaustechnik habe kaum durch die Feuchtigkeit gelitten.

Mit der Erstellung des rund 950 Millionen Euro teuren Klinikumneubaus in der Innenstadt hat die Stadt keinen Generalunternehmer beauftragt. Sämtliche Gewerke wurden einzeln ausgeschrieben und an Firmen vergeben. Die Haftungsfrage steht für Matis nicht zur Diskussion: „Da steht der jeweilige Auftragsnehmer in der Pflicht“, steht für ihn fest.

Nicht nur beim Neubau des Stuttgarter Klinikums gibt es Pannen im Wasserleitungsnetz. Auch der Neubau der neuen Rems-Murr-Klinik am Stadtrand von Winnenden wurde im Herbst vergangenes Jahr Anfang und Ende November überflutet: einmal am 5. und einmal am 27. November. Grund war laut Landrat Johannes Fuchs menschliches Versagen. Bei der ersten Panne Anfang November hatte ein Installateur ein Rohr statt 24 Millimeter nur sieben Millimeter in die Muffe gesteckt. Beim zweiten Schaden Ende November lag eine ähnliche Ursache vor: Wieder war ein Rohr nicht richtig verlegt worden und aus der Muffe gerutscht.

Die Eröffnung der neuen Rems-Murr-Klinik musste ebenfalls um gut ein halbes Jahr verschoben werden. Die ersten Patienten sollen nun im kommenden Juli in der neuen Klinik behandelt werden