Aus diesem Rohr sprudelt das Trinkwasser in den Hochwasserbehälter vom Schuttertal. Foto: Schubert

Das Trinkwasser für das Schuttertal wird knapp: Laut Experte Michael Siggelkow reicht die Wasserversorgung nur noch für zwei Jahre. Darum soll nun eine weitere Quelle in das Wassernetz eingespeist werden – die Kosten: rund 730 000 Euro.

Schuttertal - Die Kreuzhaldenquelle soll künftig als dritte Trinkwasserquelle für den Ortsteil Schuttertal gefasst werden – das wurde bei der jüngsten Gemeinderatssitzung im Dörlinger Rathaus beschlossen. Der Grund: Die bisherigen Zuflüsse, die Allmendquelle und die Schwarzgrabenquelle, reichen auf lange Sicht nicht mehr aus, um den Bedarf zu decken.

Quellfassung ist eine aufwendige Arbeit

Michael Siggelkow, vom gleichnamigen Planungsbüro in Offenburg, stellte dem Rat in mehreren Diagrammen vor, wie sich die Wasserversorgung im Ortsteil Schuttertal entwickelt hat. So habe die Versorgung in den vergangenen Jahren kontinuierlich abgenommen. Grund seien anhaltende Trockenheit im Sommer und zu wenig Niederschläge im Winter. Gleichzeitig sei der Wasserbedarf angestiegen. Laut seiner Prognose, in der nur die beiden vorhandenen Quellen für die Wasserversorgung zuständig wären, könne in etwa zwei Jahren nicht mehr genügend Wasser in das Wassernetz eingespeist werden. Daher sei, so der Planer, die Fassung einer dritten Quelle notwendig. Die Gesamtkosten belaufen sich nach einer ersten Schätzung auf rund 730 000 Euro.

So ist eine angedachte Trasse, welche die Kreuzhaldenquelle an die öffentliche Wasserversorgung anschließt, ist derzeit mit 460 000 Euro geplant. Hier gebe es jedoch Einsparmöglichkeiten durch eine andere Trassenführung, stellten Planer und Bauamtsleiter Wolfgang Wölfle klar.

Die eigentliche Quellfassung ist derzeit mit 120 000 Euro veranschlagt – eine aufwendige Arbeit, da die Quelle durch Bauarbeiten nicht verschüttet werden soll. Ein neuer Quellsammelschaft an der dann gefassten Kreuzhaldenquelle würde noch einmal 150 000 Euro kosten. Diese Ausgaben seien förderfähig. Ein möglicher Zuschuss liege bei 42 Prozent. Wölfle ergänzte, dass diese Ausgaben im Haushalt des Eigenbetriebes Wasserversorgung enthalten sein werden.

Kurt Weber fragte angesichts der Kosten nach, ob es eine Möglichkeit geben würde, die drei Ortsteile für die Sicherheit der Wasserversorgung zu verbinden.

Fördermittel werden nun beantragt

Ein weiterer Lösungsansatz sei eine Anbindung an die Wasserversorgung der Nachbargemeinde Seelbach. Das wäre jedoch mit sehr hohen Kosten verbunden, stellt Wölfle fest. Zumal es durch die geografische Lage der drei Ortsteile es nicht möglich sei, Wasser beispielsweise aus dem Schuttertal nach Dörlinbach zu befördern, ohne eine Pumpe zu verwenden.

Der Gemeinderat stimmte einer Überplanung zu. Der nächste Schritt bestehe nun darin, Fördermittel zu beantragen. Man hoffe auf nähere Informationen bei der nächsten Sitzung.

Knappheit ist kein Einzelfall

Der Planer Michael Siggelkow hatte dem Gemeinderat zum Vergleich gezeigt, dass sich in Dörlinbach und Schweighausen eine ähnliche Situation in der Zukunft ergeben könne. Das würde – aufgrund der Abgabe der Quellen und des Verbrauchs in den zwei höher gelegenen Ortsteilen – aber erst deutlich später kritisch werden.