Ob Aftersteg, Sumpfohren oder Zwickgabel: Wir haben nach der Herkunft skurriler Ortsnamen gesucht.
Manche Orte haben eindeutig seltsame Namen: Busenweiler. Sumpfohren. Zwickgabel. Aber wieso eigentlich? Wer denkt sich so etwas aus - und was steckt dahinter?
Wir haben uns auf die Suche gemacht und nach der Herkunft skurriler Ortsnamen geforscht.
Aftersteg
Aftersteg liegt nahe dem Feldberg im Hochschwarzwald und ist seit 1974 ein Ortsteil von Todtnau. Seinen Namen verdankt Aftersteg der Tatsache, dass die Siedlung in früheren Jahrhunderten hinter (also after) einer Brücke (also einem Steg) lag.
Busenweiler
Busenweiler ist ein Stadtteil von Dornhan im Kreis Rottweil. Mit Brüsten hat der Name aber genausowenig zu tun wie Aftersteg mit Hinterteilen. Vielmehr soll der Name auf einen offenbar wichtigen Bürger namens Buozo zurückgehen, der einst dort lebte. Seine Verwandten übrigens wanderten in die Schweiz aus, wo der Ort Busswil nach ihnen benannt wurde.
Bettenhausen
Fast direkt neben Busenweiler liegt Bettenhausen - ebfalls ein Ortsteil von Dornhan. Bekannt ist der Ort im Landkreis Rottweil vor allem für sein 1972 eröffnetes Glatttalfreibad. Was der Name mit Betten zum Schlafen zu tun haben soll, konnte auch bei genauester Recherche nicht herausgefunden werden.
Faulenfürst
Östlich von Schluchsee auf über 1030 Metern liegt der Ortsteil Faulenfürst. Der hat allerdings wenig mit faulen Fürsten zu tun. Wahrscheinlich setzt er sich aus den beiden altdeutschen Wörtern „ful“ und „First“ zusammen, was soviel wie „fauler Gipfel“ bedeutet und auf den unfruchtbaren Boden in der Gegend deutet.
Fürnsal
Kommen wir zu einem weiteren Dornhaner Ortsteil mit seltsamem Namen: Der Name Fürnsal soll sich von "Bei der alten Säule" (Firn = alt, Sal = Säule) ableiten. Zwischen Dornhan und Fürnsal verlief in alten Zeiten nämlich eine Römerstraße, auf der eine römische Säule als Wegweiser gestanden haben soll.
Fützen
Fützen bei Blumberg ist nach dem Heiligen Vitus benannt, den man im Mittelalter auch „Fietzen“ oder „Vuezen“ schrieb. Durch Fützen fährt übrigens auch die bekannte Sauschwänzlebahn.
Grünkraut
1236 wurde Grünkraut im Landkreis Ravensburg als "Gruenechrut" erstmals erwähnt. Die genaue Bedeutung von Chrut ist nicht bekannt. Eventuell stammt es von Greut im Sinne von Rodung. Eine andere Theorie zielt auf die Übergabe eines Grasstücks, welche den Besitzwechsel eines Grundstücks symbolisiert.
Himmelreich
Wenn man durch das Höllental nach Freiburg fährt, dann kommt man zwangsläufig durch Himmelreich. Und ausnahmsweise bedeutet der Name das auch, denn Himmelreich bezieht sich in dem Fall auf die sonnige Lage und die fruchtbaren Böden rund um das kleine Örtchen.
Killer
Das Ortsschild von Killer im Zollernalbkreis wird gerne mal gestohlen. Mit der Mafia hat der Ort aber nichts zu tun: Der Name stammt vom Wort Kirchweiler ab. Auch ein Adelsgeschlecht trug diesen Namen. 1377 fiel Albert von Killer in der Schlacht bei Reutlingen. Wegen der vielen Diebstähle wurde die Ortstafel vor einigen Jahren bereits höher gehängt. Seit 2022 sind nun auch Anstecker mit dem Wappen des Burladinger Ortsteils erhältlich.
24-Höfe
Wie der Name schon sagt, besteht der Ortsteil von Loßburg im Kreis Freudentsadt aus 24 Höfen, die sich im frühen 19. Jahrhundert zu einer Gemeinde zusammenschlossen. Das Kreuz an der Straße nach 24-Höfe erinnert an die Sage um einen Ritter, der gegen einen Bären kämpfte. Die Streusiedlung hat nur etwa 300 Einwohner.
Sumpfohren
Das Örtchen Sumpfohren in der Nähe von Hüfingen hat mit Sümpfen und Ohren nicht viel zu tun. Sum bedeutet so viel wie südlich von und Pfohren ist ein altes Wort für Kiefern. Somit hat sich der Name Sumpfohren wahrscheinlich auf einen kleinen Kiefernwald in der Nähe bezogen.
Zwickgabel
Ein kleines Dorf - vielmehr ein Weiler - ist der Ort Zwickgabel, der zu Baiersbronn gehört. Oder, genauer: zu Schönmünz, das wiederum ein Ortsteil von Baiersbronn ist.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel ist erstmals am 1. Oktober 2022 erschienen und wurde nun erneut veröffentlicht.