Karl Nofer trägt ein schweres und gut gefülltes Heutuch auf dem Rücken.                      Foto: Zoller

Im lokalen Wortgebrauch der Siebentälerstadt Bad Herrenalb ist immer wieder von den "Heuränze" zu hören. Auf der Spurensuche nach den Ursprüngen hat Landwirt Karl Nofer aus dem Gaistal das in der Region verwurzelte Geheimnis gelüftet.

Bad Herrenalb - Aufschluss über den außergewöhnlichen Namen, der umgangssprachlich auch gerne mit dem mundartlich ähnlichen "dicken Ranzen", also einem vollgestopften Bauch, verwechselt wird, ist in der Landwirtschaft zu finden. Karl Nofer weiß aus eigenen Erfahrungen zu berichten: "Noch in meinen Kindertagen hat mein Vater das Futter für die Tiere vom unteren Gaistal bis hoch an den Waldrand in Tüchern getragen." Das war eine schwere und schweißtreibende Männerarbeit, bei der in sogenannten "Heu-Tüchern" eine Last von bis zu 30 Kilogramm auf dem Rücken zu befördern war. "Heuränze" ist in diesem Fall mit der Bedeutung einer Lastentasche – einem Ranzen, wie noch heute beim Schulranzen gebräuchlich – für den Rücken gleichzusetzen, um möglichst rückenschonend die Nahrung für das Vieh zu transportieren.