Landesgartenschauen sorgen für Tempo in der Stadtentwicklung. Vor allem aber bringen sie mehr Grün ins urbane Leben. Im Kreis Calw haben die Gartenschau 2017 in Bad Herrenalb und die Landesgartenschau in Nagold 2012 deutliche Spuren hinterlassen.
Nagold im Jahr 2012 – was war das für ein Fest. Noch heute zehrt die Stadt von den mit der Landesgartenschau eingeleiteten Entwicklungen. Und in Nagold wird man nicht müde, sich an dieses tolle Jahr zu erinnern – mit Blumeninstallationen, Outdoorveranstaltungen und in wunderschönen nun viel großzügigeren Parkanlagen.
Was ist geblieben von der großen Schau? Tolle Spielplätze zum Beispiel. Allen voran der Burg-Spielplatz im Stadtpark Kleb – dem grünen Zentrum der Stadt Nagold. Mit der Landesgartenschau bekam der Kleb auch Zuwachs, der Park wuchs auf die andere Nagold-Ufer-Seite. Wo einst ein grauer asphaltierter Parkplatz das Bild bestimmte, befindet sich nun der natürlich verkehrsfreie Krautbühlpark mit verschiedenen Themengärten, Wasserspielen und der Wachsenden Kirche. Mit hoher Aufenthaltsqualität in den Grünanlagen, aber auch an den Uferpromenaden. Und all das um eben jenen „Krautbühl“ – einem imposanten keltischen Fürstengrab mit 50 Metern Durchmesser.
Wichtig für Nagold waren die Entwicklungen rund um die renaturierte Waldach, mit neuen Wegebeziehungen. Dann ist da noch der umgestaltete Longwyplatz, viel größer als einst, mediterraner, mit Sitzstufen an der Nagold und dem ebenfalls aus der Gartenschau stammenden Gastronomiebetrieb „Longwy“. Der Platz entwickelt sich immer mehr zu einem Veranstaltungsplatz – für Kleinkunst, Konzerte, Märkte oder auch das beliebte Beach-Soccer-Turnier.
Spektakuläre Blumeninstallationen gibt es mitten in der belebten Nagolder City zu entdecken. Allen voran der Blumenswing – ein Pflanzenarrangement, das sich komplett durch die Marktstraße erstreckt und jeweils im Frühjahr und im Sommer mit tausenden von Stauden und Blühern in eine üppige Pracht verwandelt wird.
Die Landesgartenschau – in Nagold ist sie irgendwie noch immer präsent.
„Blütentraum & Schwarzwaldflair“ in Bad Herrenalb
Knapp 400.000 Besucher anstelle der erwarteten 200.000 – bei der Gartenschau 2017 unter dem Motto „Blütentraum & Schwarzwaldflair“ in Bad Herrenalb wurden alle Erwartungen übertroffen. Die Umgestaltung der Innenstadt beinhaltete den Rathausplatz, die Kurpromenade sowie das Mündungsbecken von Alb und Gaisbach mit Stufen zum Verweilen. Zudem gab es eine Renaturierung der Alb mit Fischtreppe im Kurpark sowie des Gaisbachs.
Nicht zu vergessen die neuen Brücken im Kurpark. Von Bürgern gestiftete Sitzmöbel und Bäume im Kurpark und auf der Schweizer Wiese sorgten ebenso für eine Aufwertung wie die Sitzmöbel in der Innenstadt und am Albufer.
Aufgezählt werden könnten jede Menge weitere Maßnahmen, die im Zuge der Gartenschau in der Siebentälerstadt umgesetzt wurden – und worüber sich Bürger und die vielen Touristen seither freuen dürfen. Hier noch ein paar Beispiele: das touristische Wegeleitsystem, die öffentlichen Trinkbrunnen, die Strassacker-Skulpturen (gekauft mit Spenden aus der Bevölkerung), der Falkenstein-Spielplatz auf der Schweizer Wiese, der Albufer-Pfad im Kurpark sowie der Gaisbach-Pfad, das bronzene Modell des historischen Klosters und das Lapidarium an der Klosterkirche oder die Erneuerung des historischen Wegs.
Die IG Gartenschau kümmert sich übrigens sehr engagiert um die Pflege und Weiterführung der Bürgergärten (Dahlien-, Fantasie-, Kloster- und kleiner Kurgarten).
Sie setzt sich weiterhin für ein blühendes Bad Herrenalb ein. Und das kann man jedes Jahr eindrucksvoll bewundern. Auch jetzt wieder.