Die Kreishandwerkerschaft Zollern-Alb warnt wieder vor "Dachhaien", die nur auf schnelles Geld aus seien. (Symbolfoto) Foto: © Gerhard Seybert – stock.adobe.com

Gerade im Bereich der Dach- und Fassadensanierung tummeln sich die in der Branche als Dach- und Fassaden-Haie verrufenen Pfuscher. Die Kreishandwerkerschaft Zollern-Alb (KHS) ist momentan wieder einigen unseriösen Handwerkern auf der Spur.

Zollernalbkreis - Ganze Gemeinden werden laut der Kreishandwerkerschaft planmäßig "abgearbeitet". Abgeklappert wird zurzeit der Zollernalbkreis.

Besuch vom "Chef"

Eine erste Kontaktaufnahme findet demnach meist mit dem "Drücker" statt. Er bietet eine Fassaden- oder Dachsanierung zu einem absoluten Dumping-Pauschalpreis an. Oder es erfolgt eine erste Kontaktaufnahme per Telefon, dabei wird ein Besuch vom "Chef" angekündigt.

Zeigt der potenzielle Kunde an der Haustür auch nur den Ansatz eines Zögerns, ist schnell eine Alternative im Gespräch: die kostenlose oder nur wenige Euro teure Inspektion des Hausdachs oder der Fassade.

"Unterschreiben Sie doch bitte hier."

"Wer den Pauschalauftrag unterschreibt, hat sich verkauft", warnt KHS-Geschäftsführer Jürgen Greß. Denn selbst wenn im Kleingedruckten des Vertrags kein Wort davon steht, dass alle festgestellten Schäden in vollem Umfang behoben und berechnet werden, greifen die Dach- und Fassaden-Haie nach Greß’ Angaben zur Methode des Schocks. Entweder würden Schäden an der Fassade oder am Dach herbeigeführt (und sei es durch unsachgemäßes Begehen des Dachs), oder mitgebrachte Ziegelscherben oder faules Holz würden dem verunsicherten Hausbesitzer als Beweis für den angeblich maroden Zustand seines Dachs präsentiert. Und dann komme das "freundliche" Angebot: "Unterschreiben Sie doch bitte hier."

Noch übler trifft es jene Hausherren, die den Pauschalauftrag von vorne herein unterschrieben haben. Selbst wenn ein Preislimit (etwa "komplettes Dach neu eindecken, 23.000 Euro") schriftlich fixiert ist, beginnen die so genannten Handwerker mit der Arbeit unverzüglich. Ist dann ein Teil des Dachs abgedeckt, werden angebliche Schäden entdeckt und der Hausbesitzer förmlich erpresst: Entweder er zahlt jeden Preis, oder die Arbeiter ziehen ab.

Grundsätzlich gilt:

Niemals einen Auftrag eines "hausierenden" Handwerkers unterschreiben, erst ein exaktes Angebot erstellen lassen.

Vor Angebotserteilung und Auftragserteilung im Beisein des Handwerkers die zuständige Kreishandwerkerschaft Zollern-Alb anrufen (Telefon 07431/9 37 50) und nachfragen, ob der betreffende Betrieb Mitglied ist oder er dort bekannt ist.

Immer Angebote von örtlichen Handwerksbetrieben einholen.

"Gangster in Arbeitskleidung"

Schließlich könne, so Jürgen Greß, nur so den "Gangstern in Arbeitskleidung" das Handwerk gelegt werden.