Bundesweit sollen am Donnerstag, 12. September die Sirenen heulen. Auch der Landkreis Rottweil beteiligt sich.
Am Donnerstag wird es wieder laut: Zum vierten Mal wird ein bundesweiter Warntag durchgeführt, bei dem die Warnmittel für den Katastrophenfall getestet werden. Auch der Landkreis Rottweil nimmt daran teil.
Im Kreis werden neben den bundesweiten Warnsystemen zusätzlich die stationären und mobilen Sirenen ertönen, wie Andrea Schmider, Pressesprecherin des Landratsamtes Rottweil, mitteilt.
Unterschiedliche Heultöne
Die Signale, die im Gefahrenfall ausgesendet werden, bestehen aus einem einminütigem, an- und abschwellenden Heulton. Zur Entwarnung ertönt ebenfalls eine einminütiger Heulton. In vielen Kommunen des Landkreises Rottweil werden die örtlichen Warnmittel aktiviert, um die Bevölkerung auf mögliche Gefahrenlagen aufmerksam zu machen.
Neun mobile Sirenen
In der Stadt Rottweil werden alle neun mobilen Sirenen eingesetzt. Sie befinden sich sowohl in den Ortsteilen als auch in der Altstadt, in Bühlingen und in der Kernstadt, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht.
„Die Stadt Rottweil hat mittlerweile sowohl die Kernstadt als auch sämtliche Ortsteile mit mobilen Sirenen ausgestattet. Diese Sirenen sind ein wichtiger Baustein zur Bevölkerungswarnung. Sie sind flexibel einsetzbar und können beispielsweise bei Unwettern, Trinkwasserverunreinigungen oder bei Brandfällen zusätzlich zur weiteren Warnung über die Medien und das Handy zum Einsatz kommen“, erklärt Oberbürgermeister Christian Ruf.
Fahrzeuge in Oberndorf
Auch in Oberndorf wird der Warntag deutlich hörbar sein: In den Stadtteilen werden die stationären Sirenen ausgelöst, in der Kernstadt kommen drei mobile Sirenen zum Einsatz. Die Fahrzeuge mit den Sirenen sind auf dem Lindenhof und in der Kernstadt unterwegs.
In Schramberg beteiligt sich der städtische Vollzugsdienst mit Einsatzfahrzeugen, die mit Warnsirenen ausgestattet sind. Auch in Sulz und den dazugehörigen Ortsteilen sowie in Wellendingen-Wilflingen werden Sirenen erklingen.
Sirenennetz seit 2022
In Dunningen hat die Gemeinde 2022 ein Sirenennetz aufgebaut. Standorte sind dort das Rathaus in Dunningen und die Ortsverwaltung in Seedorf, wie die Gemeinde mitteilt. Zusätzlich wurden drei frei stehende Sirenenmasten auf gemeindeeigenen Grundstücken errichtet.
Information übers Internet
Auch in Zimmern, Horgen, Flözlingen und Stetten wird die Bevölkerung mittels Sirenen gewarnt. Die Gemeinde Deißlingen hingegen informiert die Bürger über soziale Medien und ihre Homepage.
Rücksicht auf traumatisierte Menschen
Besondere Rücksicht wird auf Menschen mit Kriegserfahrung genommen. Sirenensignale können bei ihnen Ängste auslösen und alte Traumata wiederaufleben lassen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt daher, Menschen im eigenen Umfeld darauf hinzuweisen, dass es sich um einen Probealarm handelt und keine reale Gefahr besteht.
Der Warntag beginnt gegen 11 Uhr. Das BBK löst über das Modulare Warnsystem des Bundes eine Probewarnung aus, die an zahlreiche Warnmultiplikatoren wie Rundfunk- und Fernsehsender sowie Warn-Apps gesendet wird. Auch ohne spezielle Warn-App erhalten die Bürger über den sogenannten Cell-Broadcast eine Warnung direkt auf ihr Mobiltelefon. Cell-Broadcast funktioniert unabhängig von Apps und erreicht eine große Zahl an Endgeräten.
Entwarnung um 11.45 Uhr
Bekannte Warn-Apps wie NINA oder BIWAPP im Landkreis Rottweil sorgen ebenfalls dafür, dass die Bevölkerung informiert wird. Um 11.45 Uhr erfolgt die Entwarnung über die Warnmittel. Eine Entwarnung per Cell-Broadcast wird jedoch aktuell noch nicht gesendet.
Schwachstellen aufdecken
Der Test der Warnsysteme hat zwei zentrale Ziele: Zum einen soll er mögliche Schwachstellen aufzeigen, zum anderen soll die Bevölkerung mit den Warnsignalen vertraut gemacht werden. Nur wenn die Signale im Ernstfall richtig verstanden werden, können die Bürger angemessen reagieren und sich schützen.
Ereignisse wie die Corona-Pandemie, Starkregenereignisse im Sommer 2021 oder auch der Krieg in der Ukraine machen deutlich, wie wichtig es ist, für den Katastrophenfall vorbereitet zu sein.
Wer eine Rückmeldung zum Warntag geben möchte, kann dies über eine Umfrage auf der Webseite des BBK tun.