Auf dem alten Schulhaus wurde vor wenigen Tagen eine Sirene installiert, welche die Grosselfinger in Gefahrenlagen warnen soll. Eigentlich hätte sie am Mittwochs erstmals bei einem Testlauf ertönen sollen, doch dieser wird krankheitsbedingt verschoben.
Die Flutkatastrophe im Ahrtal im Sommer 2021 hat gezeigt, wie verwundbar Deutschland bei Naturkatastrophen ist. Die Alarmierung hat nicht optimal funktioniert. In den vergangenen Jahrzehnten wurden die Sirenen, die einst die Bevölkerung in einer Gefahrenlage warnten, in ganz Deutschland sukzessive abgebaut.
Nach der Flut fand ein Umdenken statt: Der Bund hat daher das Sonderförderprogramm Sirenen ins Leben gerufen und bezuschusst Kommunen, die ein modernes Sirenenwarnsystem installieren.
Testlauf ist die technische Abnahme
Seit wenigen Tagen gibt es wieder eine Sirene in Grosselfingen. Techniker haben sie Anfang Juni auf dem Dach des alten Schulhauses installiert. Eigentlich sollte das Warnsystem am heutigen Mittwoch erstmals ertönen – testweise. Schließlich müssen die Techniker prüfen, ob die Sirene funktioniert, wie weit sie zu hören ist und auch um den Bewohnern einmal vorzuführen, wie eine solche Sirene eigentlich klingt. Der Testlauf ist quasi die technische Abnahme des Geräts. Funktioniert etwas nicht, oder gibt es Mängel, werde die ausführende Firma nachbessern.
Der Testalarm wird krankheitsbedingt verschoben
Weil allerdings der Techniker der installierenden Firma erkrankt ist, wird der Testalarm allerdings verschoben, teilte Grosselfingens Bürgermeister Friedbert Dieringer mit. Ein Ersatztermin werde frühzeitig angekündigt. Um wie viel Uhr dann der Alarm losgeht, kann Dieringer nicht final sagen. Er geht aber davon aus, dass je nach Dauer der Installation gegen Nachmittag getestet wird. Für die Bevölkerung, so Dieringer, habe der Testalarm keinerlei Bewandtnis und erfordert kein Handeln.
Die Warnung erfolgt in vielfältigen Katastrophenfällen
Dieringer erklärt, dass die Sirene im gesamten Ortsbereich der Gemeinde zu hören ist – je nach Entfernung vom alten Schulhaus werde die Lautstärke allerdings variieren. Wie lange der Testlauf dauern wird, kann der Bürgermeister nicht sagen, jedoch dass es verschiedene Alarmsignale geben wird.
Auch wenn man in Grosselfingen hofft, dass die Sirene möglichst selten ertönt, könnte sie im Katastrophenfall entscheidend sein: Laut Dieringer werde sie die Bevölkerung im Fall von Rauchentwicklung, Hochwasser, bei Chemieunfällen, Bränden oder anderen Naturkatastrophen warnen.
Die Kosten belaufen sich auf rund 18 000 Euro, wovon 10 850 aus dem Fördertopf des Bundes stammen. Dieringer hofft, dass der Testalarm reibungslos funktioniert, sodass die Sirene im Anschluss in Betrieb genommen werden kann.