Die Arbeitgeberseite hatte die Warnstreiks zuletzt regelmäßig als unverhältnismäßig kritisiert. Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

Es ist inzwischen ein wiederkehrendes Ritual: Wegen Warnstreiks im Erziehungsdienst müssen einige Eltern im Südwesten am Mittwoch erneut eine alternative Kinderbetreuung suchen.

Wegen bundesweiten Kita-Streiks müssen sich Eltern auch in einigen Städten und Gemeinden im Südwesten am Mittwoch um eine Betreuung für ihre Kinder kümmern. Unter anderem in Mannheim, Stuttgart, Ulm und Heilbronn sowie in den Landkreisen Ludwigsburg, Rems-Murr-Kreis, Böblingen und Esslingen rief die Gewerkschaft Verdi Erzieherinnen und Erzieher dazu auf, die Arbeit ruhen zu lassen. Ein Schwerpunkt der Aktionen liegt demnach zudem im Landkreis Konstanz.

„Wir gehen davon aus, dass der Streik flächendeckende Auswirkungen in Konstanz und Singen haben wird“, sagte ein Sprecher des Verdi-Bezirksverbands Südbaden Schwarzwald. In Radolfzell seien ein Demonstrationszug (9.30 Uhr) und eine anschließende Kundgebung mit der Verdi-Vizelandesleiterin Hanna Binder geplant.

Verdi fordert bessere Arbeitsbedingungen

Hintergrund der seit einigen Wochen regelmäßig stattfindenden Warnstreiks sind die Tarifverhandlungen für Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst in ganz Deutschland. Diese waren nach Angaben von Verdi Ende März ergebnislos vertagt worden. In Baden-Württemberg sind nach Angaben der Arbeitgeber rund 50 000 Menschen betroffen.

Die Arbeitgeberseite hatte die Warnstreiks zuletzt regelmäßig als unverhältnismäßig kritisiert und erklärt, man sei in konstruktiven Verhandlungen. Verdi fordert für bundesweit rund 330 000 Beschäftigte bessere Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen Fachkräftemangel und eine höhere Eingruppierung vieler Mitarbeiter. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 16. und 17. Mai in Potsdam geplant.