Bereits am 19. März ist der öffentliche Nahverkehr in Stuttgart durch den Warnstreik lahmgelegt worden. Foto: dpa

Pendler müssen sich auf neue Streiks einstellen: Am Mittwoch ruft Verdi wieder zum ganztägigen Warnstreik in der Region Stuttgart auf. Kitas bleiben dann wieder geschlossen und Busse und Bahnen stehen still. Auch Kliniken und die Abfallentsorgung werden vom Streik betroffen sein.

Pendler müssen sich auf neue Streiks einstellen: Am Mittwoch ruft Verdi wieder zum ganztägigen Warnstreik in der Region Stuttgart auf. Kitas bleiben dann wieder geschlossen und Busse und Bahnen stehen still. Auch Krankenhäuser und die Abfallentsorgung werden vom Streik betroffen sein.

Stuttgart - Die Gewerkschaften machen im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes weiter Druck. In dieser Woche soll es daher in vielen Städten wieder zu Warnstreiks kommen. Laut Verdi-Angaben steht Stuttgart wieder am Mittwoch im Fokus der Arbeitsniederlegungen. Die Gewerkschaft hat für den 26. März zu einem ganztägigen Warnstreik in der Region Stuttgart aufgerufen.

Davon ist auch wieder der öffentliche Nahverkehr betroffen. Am Mittwoch werden alle Stadtbahnen (U1 bis U15) und SSB-Busse in den Depots bleiben. Die Zahnradbahn und die Seilbahn der SSB sollen ebenfalls bestreikt werden. Busse von Privatunternehmen, die im Auftrag der SSB auf SSB-Linien fahren, werden nicht ausfallen.

Außerdem werden am Mittwoch im Stadtgebiet Esslingen wegen des Streiks die Busse der Stadtbuslinien 101, 102, 103, 105, 115, 118 und der END-Linien 119, 120 und 121 nicht fahren. Alle anderen Busse in Esslingen, die von privaten Busunternehmen gefahren werden, sind nicht betroffen.

Auch die Kundenzentren der SSB am Hauptbahnhof, Charlottenplatz und Rotebühlplatz werden am Mittwoch geschlossen bleiben.

Die S-Bahnen und Regionalbusse sind nach wie vor nicht von den Warnstreiks betroffen. Auskünfte über alternative Fahrtmöglichkeiten gibt es auf der Homepage des VVS.

143 städtische Kitas werden bestreikt

Am Mittwoch werden außerdem voraussichtlich 143 städtische Kindertagesstätten bestreikt, das sind acht weniger als am 19. März. Geöffnet sind 31 Einrichtungen. 13 Kitas sind teilweise geöffnet. Von den Eltern betrieben werden die Einrichtung Sandbuckel 47 (Giebel) und die Einrichtung In der Falterau 30 (Degerloch).

Ob Einrichtungen an diesem Tag geöffnet haben, erfahren Eltern am Infotelefon des Jugendamtes unter der Telefonnummer 0711/216-55555. „Auch diesmal gilt unser Angebot, dass die Beschäftigten ihre Kinder ausnahmsweise zum Arbeitsplatz mitbringen können, wenn sie nicht streiken und ihre Kinder nicht anderweitig betreuen lassen können. Natürlich muss es auch mit dem Arbeitsplatz vereinbar sein. Aber hier sind wir entgegenkommend“, sagt Bürgermeister Wölfle.

Die Abfall- und Wertstoffabfuhr ist am Streiktag nur bedingt möglich. Der Eigenbetrieb AWS wird versuchen, die nicht geleerten Abfall- und Wertstoffbehälter in den darauf folgenden Tagen zu entleeren. Dasselbe gilt für nicht abgeholten Sperrmüll und Grüngut.

Die vier Häusern des Klinikums Stuttgart - Bürgerhospital, Katharinenhospital, Krankenhaus Bad Cannstatt mit Frauenklinik und Olgahospital - werden am Mittwoch ebenfalls bestreikt. Es wird zu Einschränkungen bei Aufnahmen, Untersuchungen und Behandlungen kommen. Für dringende Fälle ist eine Versorgung rund um die Uhr sichergestellt.

Zudem findet eine landesweite Kundgebung in Stuttgart statt.

Bereits am vergangenen Mittwoch war der öffentliche Nahverkehr in Stuttgart durch den Streik lahmgelegt. Rund 1400 Beschäftigte der Verkehrsbetriebe an den Streiks beteiligen, Busse und Bahnen blieben in den Depots. Die Folge waren lange Staus in der Landeshauptstadt, da viele Pendler mit dem Auto zur Arbeit fuhren. In Stuttgart kamen laut Polizei rund 5000 Menschen zu einer Kundgebung auf dem Schlossplatz.

Die Gewerkschaften fordern für die 2,1 Millionen Angestellten von Bund und Kommunen eine Erhöhung der Gehälter um einen Sockelbetrag von 100 Euro und dann zusätzlich um weitere 3,5 Prozent. Nach wie vor heftig umstritten ist der Sockelbetrag. Die Arbeitgeber diskutieren über eine „soziale Komponente“, haben aber noch kein konkretes Angebot vorgelegt. Die dritte Verhandlungsrunde soll am 31. März beginnen.

Nach Verdi-Angaben startet die neue Warnstreik-Runde am Montag zunächst in Brandenburg und Teilen Baden-Württembergs. Ab Dienstag folgen Niedersachsen, Bremen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen. Die anderen Länder schließen sich dann an. Betroffen wird vor allem der Nahverkehr sein.