Die IG Metall Offenburg hat zum Streik bei der Firma Grohe in Lahr aufgerufen. Die Gewerkschaft fordert unter anderem sieben Prozent mehr Gehalt.
Kurz vor Beginn der Kundgebung weht der Geruch von Currywurst über den Kantinenparkplatz der Firma Grohe, AC/DC schallen aus den Boxen. Zum Warnstreik sind am Dienstag rund 150 Menschen gekommen. Verteilt werden Mützen und Trillerpfeifen, auf aufblasbare Stäben ist „Laut und stark für unsere Zukunft“ zu lesen. In einer Ecke wird ein Plakat mit der Aufschrift „Mehr Geld“ hochgehalten, auf einer Fahne prangt „Komm, wir holen uns das Geld“.
Die Friedenspflicht in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie endete am Dienstag. Nun hat die IG Metall Offenburg in der Tarifauseinandersetzung in der Metall- und Elektroindustrie die nächste Phase eingeläutet.
Auch überproportionale Erhöhung gefordert
Maja Reusch, Erste Bevollmächtigte der IGM Offenburg, nennt in Lahr die Forderungen der Gewerkschaft: sieben Prozent mehr Entgelt, eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütung von 170 Euro, die Besserstellung unterer Entgeltgruppen sowie einfachere Zugangsmöglichkeiten bei der Wahlmöglichkeit für mehr Zeitsouveränität. Neben Reusch sprechen Timo Mai, Betriebsratsvorsitzender bei Grohe, und Jan Wieczorek von der DGB Südbaden.
Die IGM Offenburg berichtet in einer Pressemitteilung, dass in der vergangenen Verhandlung von Mitte des Monats von Seite der Arbeitgeber das Angebot vorgelegt wurde, ab Juli 2025 das Entgelt in zwei Stufen um 3,6 Prozent zu steigern, allerdings für eine Laufzeit von 27 Monaten. Reusch ist damit nicht zufrieden, es sei zu niedrig, wirke zu spät, die Laufzeit sei zu lang.
Doch wertet Reusch das Angebot als Zeichen, dass die gute Beteiligung tausender Beschäftigter an Aktionen der Gewerkschaft während der Friedenspflicht zu einer ersten Annäherung der Tarifparteien geführt habe. Nun müsse man noch eine Schippe drauflegen. „Wenn sich die Arbeitgeber nicht bewegen, müssen wir uns bewegen“, ruft sie in Lahr. Hierfür sei der Warnstreik ein Anfang. Man wisse um die angespannte Situation, in der sich viele, aber längst nicht alle Betriebe befänden, heißt es in der Pressemitteilung. Die wirtschaftliche Situation habe aber auch mit der schwierigen Lage zu tun, mit der viele Beschäftigte zu kämpfen hätten.
Warnstreik als Anfang
Die IGM ist auch in anderen Betrieben unterwegs. So verwies Reusch auf den Warnstreik bei PWO in Oberkirch am selben Tag. „Uns eint, dass wir in der Tarifrunde mehr erreichen wollen“, verkündet sie.