Am Schlossplatz demonstrierten mehrere Hundert Erzieher und blieben beim Warnstreik ihrer Arbeitsstätte fern. (Archivbild) Foto:  

Die Gewerkschaft Verdi ruft Erzieher in der kommenden Woche erneut zu Arbeitsniederlegungen auf. Betroffen sind Kitas unter anderem in Göppingen, Wangen, Eislingen und Uhingen.

Zahlreiche Eltern müssen sich in der kommenden Woche erneut darauf einstellen, eine andere Lösung für die Betreuung ihrer Kinder zu finden. Die Gewerkschaft Verdi hat die Erzieherinnen und Erzieher im Südwesten für den kommenden Dienstag und Mittwoch in mehreren Städten wieder zu Warnstreiks aufgerufen.

 

Mit geschlossenen Einrichtungen müssen Eltern am Dienstag in Göppingen sowie in den Landkreisgemeinden Wangen, Eislingen und Uhingen rechnen. Auch in Konstanz am Bodensee sollen Beschäftigte nach Gewerkschaftsangaben ihre Arbeit niederlegen. Der Warnstreik soll am Mittwoch in Singen im Kreis Konstanz fortgesetzt werden.

50.000 betroffene Arbeitnehmer in Baden-Württemberg

Verdi-Landesbezirksleiter Martin Gross teilte dazu mit, in Kitas und sozialen Diensten verschärfe sich die Situation für die Beschäftigten durch die Gleichzeitigkeit der Corona-Krise und der Auswirkungen des Krieges in der Ukraine dramatisch. Es sei nicht mehr erklärbar, dass die Arbeitgeber sich bisher jeglichen Vorschlägen für Entlastungsregelungen verweigerten.

Lesen Sie aus unserem Angebot: Erzieherinnen fordern Aufwertung ihrer Arbeit

Die Arbeitgeberseite hat den erneuten Warnstreik kritisiert. „Für uns war es schon nicht nachvollziehbar, dass die Gewerkschaften bereits nach nur einer Verhandlungsrunde am 8. März zu einem Warnstreik aufgerufen haben. Dies gilt auch jetzt“, teilte eine Sprecherin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände am Freitag mit. Man sei in konstruktiven Verhandlungen und die Gewerkschaften könnten an diesen sehen, dass man so agiere, dass eine Einigung möglich sei.

Verdi fordert für die bundesweit rund 330.000 betroffenen Beschäftigten bessere Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen Fachkräftemangel und eine höhere Eingruppierung vieler Mitarbeiter. In Baden-Württemberg sind nach Angaben der Arbeitgeber rund 50.000 Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst betroffen.