Die Gewerkschaft Verdi streikt derzeit für eine bessere Bezahlung im öffentlichen Dienst und in der Pflege. Foto: /Andreas Rosar

Mehr als 500 Beschäftigte haben mit einer Kundgebung in Stuttgart für höhere Löhne unter anderem im Öffentlichen Dienst demonstriert. Auch die Wilhelma war von Streiks betroffen.

Stuttgart - Bei einem Warnstreik im Öffentlichen Dienst haben sich am Freitag über 500 Beschäftigte an einer Kundgebung in Stuttgart beteiligt. Verdi-Chef Frank Werneke sagte: „Die Finanzministerinnen und Finanzminister im Arbeitgeberlager leben teilweise in einer Welt alternativer Fakten.“ Sie wischten Corona als temporäre Belastung vom Tisch und negierten gleichzeitig die jüngsten Steuerschätzungen, die ihnen satte Mehreinnahmen prognostizieren. In die Kliniken sei die Lage dramatisch. „Eine Aufwertung im Gesundheitswesen duldet keinen Aufschub mehr.“

Die dritte Verhandlungsrunde findet am Wochenende in Potsdam statt. Neben Beschäftigten aus Stuttgart und der Region nahmen Warnstreikende aus Heilbronn sowie aus Zentren für Psychiatrie an der Abschlusskundgebung teil, wie Verdi mitteilte. Warnstreiks gab es bei Universitäten, Studierendenwerken und Landesdienststellen sowie auch beim Staatstheater und der Wilhelma.

Die Gewerkschaften fordern fünf Prozent mehr Gehalt für die rund eine Million Beschäftigten des öffentlichen Dienstes der Länder - mindestens 150 Euro monatlich, für Pflegekräfte mindestens 300 Euro im Monat. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) hatte dies als unrealistisch zurückgewiesen.