So groß wie noch nie war am Samstag das Interesse an der Tauschware in der Ebinger Festhalle. Foto: Schweizer

In Scharen strömte am Samstag die "Kundschaft" zur dritten Auflage der Albstädter Warentauschbörse in der Ebinger Festhalle.

Albstadt-Ebingen - "Nur überwältigt" zeigte sich Grünen-Stadträtin Susanne Feil, Mitinitiatorin und -organisatorin vom Publikumsinteresse, das merklich größer war als bei den beiden vorangegangenen Warentauschbörsen. 2020 und 2021 hatte die Corona-Pandemie Feil und ihre Mitstreiterinnen Julia Hölle, Anita Wehrle-Garanpour und Sabrina Hipp zu einer Zwangspause genötigt; umso stärker war nun der Andrang. "Wir haben den Eindruck, dass derzeit viele Leute dringend so etwas brauchen", konstatierte Susanne Feil. Jetzt, da Preise und Kosten scheinbar unaufhaltsam stiegen, zeige sich ganz deutlich, wie richtig und wichtig die Prinzipien "Wiederverwerten statt Recycling" und "Nachhaltigkeit statt Müll" seien.

Pflanzen debütieren

Die ersten Lieferanten waren laut Sabine Schulzke kurz nach 9 Uhr vor der Tür gestanden, mit vollgepackten Taschen, in denen sich all das befand, was sie nicht mehr benötigten und deshalb aussortiert hatten. Um zehn Uhr waren die Tische in der Festhalle brechend voll – in den nach Warenkategorien getrennten Auslagen drängten oder türmten sich Haushaltsgegenstände, Bettwäsche, Kleidung – auch für Kinder – , Bücher, Deko, Porzellan, Kleinmöbel, Spielwaren und – erstmals – auch Pflanzen.

Bettwäsche war überaus begehrt

Die Fülle war nicht von Bestand. Das Prinzip des Warentauschs ist von privat zu privat ist denkbar einfach – es darf alles mitgenommen und kostet nichts; zur Überraschung der Organisatorinnen hatte sich das Sortiment bereits gegen 11 Uhr stark gelichtet; viele Tische waren so gut wie leer. Vor allem die Bettwäsche sei so schnell weg gewesen wie noch nie, berichtete Julia Hölle; die Leute, so die Schlussfolgerung, könnten offensichtlich momentan alles gebrauchen, zumal die ukrainischen Familien, von denen viele in die Festhalle gekommen seien.

An die Haushalte mit geringem Einkommen richtete sich auch die Offerte der Caritas Schwarzwald-Alb-Donau, einen kostenlosen Stromspar-Check vorzunehmen – Interessenten konnten vor Ort Besuchstermine mit den Stromsparhelfern vereinbaren; diese werden nun die jeweiligen Haushalte inspizieren, individuell beraten und im Bedarfsfall einige Tage später Energiespargeräte einbauen – auch das übrigens gratis. Ebenfalls präsent war der Nabu, der unter dem Motto "Handys für Hummel, Biene & Co." entbehrlich gewordene Handys und Brillen sammelte.

Besucher warteten geduldig

Julia Hölles Fazit: "Uneingeschränkt positiv!" Die Börse sei reibungslos über die Bühne gegangen, auch dank der Geduld und Disziplin der Besucher, die das lange Warten vor den Türen bereitwillig in Kauf genommen hätten – und dank der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, 20 bei Aufbau am Freitag, 40 am Samstag. Bewirtet wurde auch, und zwar wie in früheren Jahren vom Progymnasium Tailfingen.