Zahlreiche Bürger nahmen am Samstag an der Bannwanderung auf dem Scheinberg teil.
Dabei erfuhren sie, an welche Ortsteile Maulburg früher grenzte und welche Namen der Alsbach noch hat.
Von Munitionslagern und alten Sagen
Eingeladen hatten der Geschichts- und Kulturverein, Förster Lars Neubauer und Jagdpächter Bernd Oswald. Christof Schwald nahm seine bewährte Rolle aus den historischen Dorfspaziergängen ein und stoppte die Gruppe an einigen Stellen, um Geschichten zu erzählen. Am Wiesenhaldenweg wies er auf die Munitionslager der Wehrmacht hin, die diese zwischen 1939 und 1945 betrieben hat. Sie dürfen nicht verwechselt werden mit den Munitionslagern der Franzosen, zu denen die Exkursion ebenfalls führte.
Die Wanderung führte dann den Alsbachweg hoch. Auf dem Weg oben erzählte Schwald zwei Sagen. In der einen geht es um die Hebamme Katharina, die eine Hexe gewesen sein und Kontakt zum Teufel gehabt haben soll. Irgendwann starb Katharina, aber der Sarg, in dem sie lag, kam aus der Erde wieder nach oben. Dann wurde der Sarg mit einem von zwei Pferden gezogenen Leichenwagen zum Alsbach gebracht, um sie dort zu begraben. Ganz weg war sie aber nicht. Die Dorfbewohner erzählten sich dann die Geschichte, dass sie sich in jeder siebten Vollmondnacht sieben Hahnenschritte weiter Richtung Dorf bewege. Schwald beruhigte die Wanderer. Mit einer baldigen Ankunft der Hexe im Dorf sei nicht zu rechnen. Frühestens in 600 bis 700 Jahren erreiche sie das erste Haus in Maulburg. „Wegen dieser Geschichte nennen wir den Alsbach auch Hexengraben“, sagte Schwald.
Auch Elfen sollen dort schon gesehen worden sein
In der zweiten Geschichte hat ein angetrunkener Mann ein Erweckungserlebnis. Nach einer Zecherei im Schillighof sah ein Mann um Mitternacht sieben junge Elfen in transparenten Kleidern aus einem Felsen am Alsbach kommen. Er erzählte es seinen Kumpels im Meyerhof, die mit ihm in einer Vollmondnacht zum Alsbach gingen. Ein Mann wollte eine Elfe schnappen, die ihn aber zurückschlug. Seither sind die holden Wesen nicht mehr aufgetaucht. Der Alsbach wurde aufgrund dieser Geschichte auch Elbisbach genannt.
Roland Schwald, Cousin von Christof Schwald, meldete sich zu Wort, um auch einen humoristischen Beitrag zu leisten. Ein Mann habe einmal Zwerge im Wald getroffen, sagte Schwald. Er fragte sie, ob sie die Sieben Zwerge sind. Sie antworteten: „Ja.“ „Aber es fehlen fünf“, sagte der Mann. Der Mann: „Mir hän kaine Lüt.“
Der Weg führte die Wanderer vom Alsbachweg aus gesehen nach rechts, wo sie nach einigen Minuten die Fundamente der französischen Minenlager erreichten. Dort versorgten Markus Jäckh und Detlef Brendle vom Kaninchenzuchtverein Fahrnau die Wanderer mit Getränken und belegten Brötchen. Über den Eigenholzweg, den Schynbergweg und den Häuleweg erreichten die Wanderer den Endpunkt der Tour, die Holzmacherhütte. Dort lernten die Wanderer auch drei Hunde der Rettungshundestaffel der Malteser kennen. Den Bürgern wurde erläutert, wie sie eingesetzt werden.