Der Heilige Nepomuk hat der Rottweiler Künstler Siegfried Haas im Jahr 2003 gestaltet.  Foto: Siegmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Serie: Sieben Kilometer langer Rundweg beginnt am Rottweiler Kraftwerk

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah – das wusste schon Johann Wolfgang von Goethe. Und er hatte recht: Denn Wander- und Spazierwege gibt es auch hier bei uns nach jedermanns Geschmack.

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah – das wusste schon Johann Wolfgang von Goethe. Und er hatte recht: denn Wander- und Spazierwege gibt es auch hier bei uns nach jedermanns Geschmack. In unserer Serie stellen wir einige Touren vor.

Rottweil. Auf den Spuren des Neckars führt der 7,1 Kilometer lange Rundweg, der am Kraftwerk im Neckartal startet. 1916 wurde das ehemalige Kraftwerk der Pulverfabrik von Max Duttenhofer nach den Plänen des renommierten Architekten Paul Bonatz erbaut. Heute ist das Kraftwerk der "trendfactory" eine der angesagtesten Eventlocations in ganz Deutschland.

Vom Kraftwerk aus folgen wir der Straße weiter durch den Gewerbepark. An der Gabelung gehen wir links über die steinerne Brücke, vorbei am ehemaligen Laboratorium (heute Agentur Teufels), dem Badhaus und der Holzmanufaktur Rottweil. Am Kreisel, an dem das Künstlerviertel beginnt, gehen wir rechts vorbei am "Turm" und folgen dem Schotterweg am Neckar entlang. Auf der anderen Seite des Neckars sehen wir die "Pulverfabrik", die ehemaligen Handwerkerwerkstätten, heute ebenfalls eine Eventlocation. Wir folgen dem idyllischen Weg am Neckar etwa 1,6 Kilometer und biegen dann, nachdem wir unter der Nordumgehungsbrücke hindurchgegangen sind, links bergauf in den Flakturmweg ab.

Nun geht es steil bergan (übrigens der einzige Berg) aufs Berner Feld. Auf halber Höhe liegt rechter Hand die Schießsportanlage der Historischen Bürgerwehr Rottweil. Nach 400 Metern biegen wir rechts zur Umgehungsbrücke ab, gehen durch das Tor des Wildschutzzauns auf den breiten Rad- und Fußweg und folgen diesem über die Brücke.

Auf der anderen Seite angekommen, sehen wir rechts den Brückenheiligen, den Heiligen Nepomuk, den Künstler Siegfried Haas im Jahr 2003 geschaffen hat. Wir folgen dem Weg weiter bis zur Dietinger Straße und queren diese. Zu normalen Zeiten könnten wir nun im "Hotel am Turm" auf ein Getränk einkehren, doch noch ist ja leider alles geschlossen. So biegen wir rechts vor dem Hotel ab und folgen dem Wanderweg weiter bis kurz vor der nächsten Kreuzung. Hier überqueren wir die Straße nach rechts und folgen dem Fußweg in Richtung Alte Bundesstraße, ebenfalls rechts und gehen dann bergab.

Auf dem Wegstück der stillgelegten Bundesstraße bietet sich ein wunderschöner Blick auf die Stadtkulisse mit Stadtmauer, Pulverturm, Lorenzkapelle und Co. Wir folgen der Straße bis über den Neckar und die König-Karl-Brücke und biegen nach knapp 100 Metern erneut rechts "In die Au" ab. Wir folgen dem Weg und erreichen nach weiteren 200 Metern den neuen Neckarstrand (rechts) mit Grillplatz, der mit herrlichem Blick auf die Au-Mühlen, zur Rast einlädt. Hier gehen wir dann (nach der Rast) weiter geradeaus dem Schotterweg, dem wir knapp einen Kilometer, zwischen Bahnlinie und Neckar, bis zur Spittelmühle folgen.

An der Spittelmühle biegen wir nach links einen schmalen Treppenweg hinauf ab und gelangen über eine Stahlbrücke und dann rechts dem Fußweg folgend, auf die Duttenhoferstraße. Hier gehen wir rechts, weiter bergab, bis zur Kreuzung, an der wir geradeaus an unser Ziel, den Parkplatz am Kraftwerk, gelangen.

Die gesamte Wegstrecke beträgt 7,1 Kilometer, und man sollte etwa zwei Stunden Gehzeit einplanen. Der Aufstieg ist mit 59 Höhenmetern sehr überschaubar. Die Tour ist in die Kategorie "leichte Wanderung" einzustufen. Die Runde ist sehr empfehlenswert, da es "auf den Spuren des Neckars" viel Schönes zu entdecken gibt.