Vom Aussichtspunkt am Boller Felsen aus hat man einen herrlichen Blick auf Aistaig – der perfekte Ort, um eine Rast einzulegen. Foto: Cools

Dass Corona Reisen ins Ausland erschwert, hat ein Gutes: Die eigene Heimat kann neu oder wieder entdeckt werden. Eine beliebte und besonders schöne Wanderroute führt zum Boller Felsen und der Fliegersperre und eröffnet tolle Ausblicke auf Oberndorf und Aistaig.

Oberndorf - Startpunkt der etwa 5,2 Kilometer langen Rundtour, die sich auch für Anfänger eignet, ist in der Eichendorff-Kurve an der L  415 zwischen Oberndorf und Boll. Von da aus geht es in einem sanften, angenehmen Anstieg links den Schillerweg hinauf, der dann eine Linkskurve beschreibt. Dem Weg folgt man bis zu einer Gabelung, bei der man rechts abbiegt und den Schildern zum "Scheffelweg" und "Boller Felsen" folgt. Von da aus führt der sehr idyllisch gelegene Weg in leichten Serpentinen hoch. Dort oben eröffnet sich der erste schöne Blick über Aistaig. Nun gilt es, dem Pfad weiter zu folgen, denn nicht weit davon wartet ein besonderes Highlight.

Nur einige Steine erinnern an das frühere Freizeitheim für Offiziere der Flakstellung beim Wasserbehälter Boll. Heute besticht der Platz, der rund 1,3 Kilometer vom Ausgangspunkt in der Eichendorffkurve entfernt liegt, durch seine Ruhe und den Ausblick auf das Neckartal und Aistaig, den man von der oben gelegenen Bank aus genießen kann. Erbaut wurde es 1942, abgetragen nur drei Jahre später.

Ein Platz an der Sonne

Nach kurzem Verweilen lockt der zweite schöne Aussichtspunkt etwa 500 Meter weiter am Boller Felsen. Dazu muss man dem Weg immer weiter geradeaus folgen, bis man zu einer kleinen "Bucht" mit Waldsofas gelangt. Dort ist der perfekte Ort für eine Vesperpause - beeindruckender Blick über Aistaig inklusive.

Nach diesem lohnenswerten Abstecher müssen die Wanderer ein Stück weit den Rückweg antreten und dann links Richtung freie Flur abbiegen. Über eine Wiese geht es geradeaus, bis man zu einem Feldweg gelangt und diesem rechts folgt. Nun gilt es, ein ganzes Stück zu gehen, bis die nächste Weggabelung kommt. Dort wird erneut rechts abgebogen. Nun muss man den Weg bis zum Waldrand weitergehen. Dort teilt er sich.

Wer links am Waldrand vorbeigeht, passiert die Schutzhütte am Gewann Härleswiesen und gelangt dann wieder auf einen Pfad. Geradeaus sind der Stadtteil Boll und die Firma Bippus zu sehen. Schließlich biegt man ein letztes Mal rechts ab und folgt der abfallenden Strecke in Richtung Wald.

Nach vom Ausgangspunkt aus 4,4 Kilometern erreicht man das letzte und vielleicht schönste Highlight der Rundwandertour: die Oberndorfer Fliegersperre mit Waldsofa und ein wenig unterhalb die Schillerhöhe. Mit der Fliegersperre wollte man die Mauserwerke gegen Tieffliegerangriffe schützen. Sie bestand von 1942 bis 1945. Wer besondere Fotospots sucht, für den ist die Schillerhöhe der perfekte Platz.

Ein wenig beschwerlicher ist der Abstieg zurück zum Ausgangspunkt in der Eichendorffkurve. Dort geht es in Serpentinen bergab. Durch nasses Laub und Wurzeln kann man bei Unaufmerksamkeit ins Stolpern geraten. n Insgesamt ist die idyllische Wanderstrecke ohne nennenswerte Anstiege, leicht in rund eineinhalb Stunden zu bewältigen und auch für unerprobte Wanderer geeignet.