Die Wandergruppe des Schwarzwaldvereins Schiltach/Schenkenzell war froh gelaunt.Foto: Koch Foto: Schwarzwälder Bote

Wandern: Schwarzwaldverein ist unterwegs zum Roßberg in Kaltbrunn

Strammer Marsch auf geschichtlichen Pfaden

Schiltach/Schenkenzell. Eine Gruppe des Schwarzwaldvereines Schiltach/Schenkenzell traf sich zu einer Halbtagstour in Kaltbrunn auf die in 750 Meter Höhe gelegene Hochfläche des Roßbergs.

Erstmalig wurde der Roßberg 1275 erwähnt und ist auf der Höhe inmitten von Wald von Siedlern durch Rodung entstanden. Im Tal von Kaltbrunn startend, führte Wanderführer Günther Möhring die Wanderer auf Schotterwegen leicht ansteigend bis zur Roßbergsteige.

Ab hier wurde der weitere Aufstieg auf dem über 100 Jahre alten Hohlweg steiler. Mächtige Sandsteinquarder säumen diesen Wirtschaftsweg, der in früherer Zeit den Warenverkehr auf von Ochsen gezogenen Karren ins Tal sicherte. Einige Wanderer konnten als "Einheimische" über Anekdoten aus dem schicksalsträchtigen Leben der damaligen Bewohner des Roßbergs informieren.

Oben angekommen, öffnet sich dem Wanderer eine von Wald umgebene Hochfläche mit einer Weide- und Graslandschaft, die eine Grenze zwischen Baden und Württemberg bildet. Mitten auf der Fläche steht der über 200 Jahre alte Roßberghof, der 2019 aufwendig und liebevoll im Schwarzwaldstil restauriert wurde und heute Familien und Firmen Platz für Veranstaltungen bietet.

Eine Gruppe junger Frauen aus dem Raum Baden-Baden hatte sich für eine Auszeit von Familie und Beruf dort einquartiert und begrüßte die Schar vom SWV freudig. Nach einem Plausch verabschiedeten sich die Wanderer von der freundlichen Gruppe und trat den Heimweg an.

Unweit des Roßberghofes befindet sich die Roßbergkapelle, die dem heiligen Georg geweiht ist und um die sich zahlreiche Sagen und Mythen ranken. Die Ursprünge dieses Kirchleins gehen wahrscheinlich schon auf vorchristliche Kultstätten um das Jahr 1000 zurück. Urkundlich wurde sie erstmals 1275 erwähnt. Nach jahrelangem Niedergang und Baufälligkeit wurde sie kürzlich aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt und wird nach einer Restauration im Jahr 2017 für Andachten bei Beerdigungen des in unmittelbarer Nähe gelegenen Friedwaldes genutzt, erfreut sich aber auch bei Hochzeiten großer Beliebtheit. Der Rückweg ins Tal ließ noch Zeit für eine Einkehr auf der Terrasse eines Schenkenzeller Gasthofes.