Wackelbörse New York - wie weit geht es an der Wall Strret runter? Foto: Richard Drew/AP/dpa

Wie weit geht es herunter mit den Aktienkursen? Die Frage lässt sich noch nicht beantworten. Zurzeit werden vor allem Technologietitel verkauft.

New York - Die Verkaufswelle an den US-Märkten ist am Montag weiter gerollt. Vor allem an der zuvor gut gelaufenen Technologiebörse Nasdaq setzte sich die Talfahrt zunächst fort. Dann setzte zumindest vorübergehend eine Erholung ein.

Die Sorgen über eine drohende Rezession in den USA hatten schon zuletzt die zunehmenden Hoffnungen auf eine Zinssenkung im September in den Hintergrund gedrängt. Am Freitag verstärkte ein schwacher US-Arbeitsmarktbericht die Angst der Investoren, dass die Konjunktur schneller abkühlt als gedacht.

Der Leitindex Dow Jones Industrial büßte zuletzt 2,58 Prozent auf 38.713,93 Punkte ein. Damit steuert er auf den dritten Verlusttag in Folge zu. Ähnlich sieht es bei den anderen Indizes aus: Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 2,87 Prozent auf 5.193,29 Punkte nach unten. Der Auswahlindex Nasdaq 100 sackte bis auf 17.435 Punkte ab, dann ging es wieder 600 Punkte aufwärts. Zuletzt betrug das Minus rund 2,3 Prozent bei etwa 18.000 Punkten.

Den Nasdaq 100 belastete vor allem die anhaltende Schwäche von Chipwerten wie Nvidia. Sie waren dank der Fantasie durch das Thema Künstliche Intelligenz (KI) in der jüngeren Vergangenheit stark gestiegen und geraten nun entsprechend besonders unter Druck.

Investoren flüchteten zum Wochenauftakt erneut in als sicher geltende Anlagehäfen. Zehnjährige US-Staatsanleihen stiegen im frühen Handel auf den höchsten Kurs seit Juni vergangenen Jahres.

Die Aktien des KI-Vorzeigeunternehmens Nvidia büßten 6,1 Prozent ein. Auf die Stimmung drückte ein Medienbericht, dem zufolge der Chipproduzent den Start neuer KI-Chips wegen Designmängel verschiebt. Seit Jahresbeginn steht aber immer noch gut eine Wertverdoppelung zu Buche. Andere Halbleiterwerte wie Intel, Micron Technology und Broadcom standen am Montag ebenfalls stark unter Druck. Mit der Bank of America strich ein weiteres Geldhaus seine bislang positive Empfehlung für Intel, nachdem enttäuschende Quartalszahlen und Jahresziele die Aktien des Branchenveteranen gebeutelt hatten.

Für Papiere des Elektroautobauers Tesla ging es um 3,9 Prozent bergab. Die Anteilscheine des iPhone-Herstellers Apple büßten 3,3 Prozent ein. Am Wochenende war bekanntgeworden, dass die Anlagegesellschaft Berkshire Hathaway des bekannten Investors Warren Buffett im zweiten Quartal mit Aktien im Wert von 75,5 Milliarden US-Dollar knapp die Hälfte ihrer Beteiligung abgestoßen hatte.

Die in New York gelisteten Anteilscheine von Biontech sanken um 5,4 Prozent. Der Mainzer Impfstoffhersteller machte auf dem Weg zur Zulassung neuer Produkte etwa zur Behandlung von Krebs im zweiten Quartal einen hohen dreistelligen Millionenverlust. Die Aktien von US-Konkurrent Moderna verloren im Sog von Biontech 4,7 Prozent - hier drückte zusätzlich die gestrichene positive Anlageempfehlung der kanadischen Bank RBC auf die Stimmung. Der Impfstoffhersteller müsse bei RSV- und bei Covid-Vakzinen kurzfristig mit erheblichem Gegenwind rechnen, schrieb Analyst Luca Issi.

Die anhaltende Talfahrt des Bitcoin zog die Aktien der Kryptowährungs-Handelsplattform Coinbase weiter nach unten - sie büßten 6,3 Prozent ein.

Gegen die allgemeine Kursschwäche sprangen die Titel von Kellanova um 12,3 Prozent nach oben. Für den Hersteller von Frühstücksflocken interessiere sich der Branchenkollege Mars, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen.