Der Vertrag der Schulsozialarbeiterin Carmen Folcz an der Waldschule in Neuweiler war zeitlich begrenzt. Die Entscheidung über eine Verlängerung fiel nun im Gemeinderat.
Ein neues Schuljahr ist angebrochen. Mit dessen Beginn wurde auch über die Zukunft der Schulsozialarbeiterin Carmen Folcz entschieden. Seit März dieses Jahres ist Folcz an der Waldschule in Neuweiler tätig – zunächst nur mit befristetem Vertrag.
Befristeter Vertrag
Bereits vor über einem Jahr wurde im Gemeinderat beschlossen, dass es einen Schulsozialarbeiter an der Waldschule geben soll. Vergeben wurde die Aufgabe der Schulsozialarbeit an den Träger Akademie Eigensinn. Die Stelle war zunächst auf ein Jahr befristet – jedoch mit Verlängerungsoption.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung sollte Folcz nun ihre bisherigen Tätigkeiten vorstellen, so dass der Gemeinderat darüber abstimmen konnte, ob ihr Vertrag unbefristet verlängert wird.
Was bisher geschah
Folcz startete ihren Bericht mit einem Rückblick auf das bisher Geschehene. Aktuell befinde man sich noch in der Aufbau- und Entwicklungsphase. Sie selbst habe an einigen Fortbildungen, Teamsitzungen und Mitarbeitergesprächen teilgenommen. Auch habe es einen pädagogischen Nachmittag mit dem Lehrerkollegium gegeben.
Der Fokus der Anfangszeit lag vor allem darauf, die Beziehung und Sichtbarkeit der Schulsozialarbeit auszubauen. Folcz setzt bei den Kindern auf „Beziehung vor Erziehung“.
Die Schulsozialarbeiterin berichtete, dass sie nicht nur am Schulalltag der Kinder teilnimmt. Sie gehe auch mit auf Ausflüge und begleite Projekte.
Zu ihren Aufgaben gehört es auch, auf Kinder zuzugehen, wenn diese bedrückt sind. Folcz freute sich, dass die Kinder auch andersrum auf sie zu kommen – zum Quatschen, Spielen oder auch Üben von Präsentationen.
Diverse Themen
Selbst in schwierigen Situationen sei sie bereits Ansprechpartnerin geworden. Kinder kämen bei Streitigkeiten oder auch bei Problemen von Zuhause auf sie zu.
Auch Einzelfallhilfen und Klassentrainings gehören in ihren Aufgabenbereich. Dem Gemeinderat stellte sie einige Themen vor, die dabei bereits behandelt wurden. In der Einzelfallhilfe habe sie sich mit den Kindern beispielsweise mit respektlosem Verhalten, Spannungen zwischen Schülern und Lehrern und selbstverletzendem Verhalten auseinandergesetzt.
Wichtige Gespräche
Dabei habe sie auch die Relevanz der Gespräche gemerkt – bei manchen Themen seien die Kinder emotional beladen. Bereits in der kurzen Zeit habe es insgesamt 264 Beratungstermine gegeben.
Bei den Klassentrainings gehe es mitunter um die Förderung von Teamarbeit sowie der Klassendynamik, Respekt und Wertschätzung, persönliche Grenzen und Selbstreflexion. In der kurzen Zeit ihres Wirkens hat es bereits 21 Klassentrainings gegeben.
So soll es weitergehen
Die Schulsozialarbeiterin gab außerdem einen Ausblick für das kommende Schuljahr. Sie wolle unter anderem mehr an der Gestaltung von Pausenangeboten arbeiten. Darüber hinaus soll die Beziehung zu den Kindern weiter ausgebaut werden. Des Weiteren sollen zukünftige Projekte und ein Schutzkonzept entwickelt werden.
Folcz findet die Arbeit als Schulsozialarbeiterin wichtig. Eine solche Rückmeldung habe sie auch von Lehrern und Eltern sowie Schülern bekommen. Sie freue sich über das ihr entgegengebrachte Vertrauen und hat vor, dieses noch weiter auszubauen.
Das sagt die Schulleitung
Auch Anja Tiedje, Schulleiterin der Waldschule Neuweiler, richtete einige Worte an den Gemeinderat. Alle an der Schule seien froh, dass Folcz da ist – man könne es sich ohne sie nicht mehr vorstellen. Tiedje sagt: „Wir brauchen eine Schulsozialarbeiterin – nicht nur eine, sondern diese!“ Die Schulleiterin richtete die Bitte an den Gemeinderat, die Schulsozialarbeiterin Folcz auf lange Sicht anzustellen.
Stimmen des Gemeinderats
Aus dem Gemeinderat meldete sich Micha Stockinger zu Wort. Man merke, dass es sich um fundierte Aussagen handle. Auch vonseiten der Kinder habe er Positives gehört. Er hält die aufkommenden Kosten für gut investiertes Geld.
Wie man in den Sitzungsvorlagen nachlesen kann, belaufen sich diese auf rund 38 000 Euro pro Jahr. Bezuschusst wird die Schulsozialarbeit mit 14 000 Euro.
Der Gemeinderat beschloss die unbefristete Weiterführung von Folcz’ Vertrag einstimmig. Auch Bürgermeister Martin Buchwald spricht seinen Dank an die Schulsozialarbeiterin aus und bat um alljährliche Berichterstattung.