Die Waldkulturscheune nahe Pfaffenweiler wird 25 Jahre alt. Einst von Karin und Wolf-Dieter Bauer eingerichtet, ist der Ort der Kultur mittlerweile weit über die Region hinaus bekannt.
Gefeiert wird das Jubiläum am 19. und 20. Juli. Am Samstag wird laut der Vereinsvorsitzenden Friederike Bauer „etwas völlig Neues“ stattfinden. „Wir öffnen die Bühne der Waldkulturscheune für alle, die sich bei uns melden, ob Groß oder Klein, Jung oder Alt, Profi oder Laie“.
Schon jetzt steht ein vielseitiges Programm aus E- und U-Musik, doch weiterhin dürfen sich alle melden, die mitwirken wollen. Für Friederike Bauer soll dieser erste Jubiläumsabend der Auftakt dafür sein, sich „mehr in das Kulturleben der Stadt zu integrieren“. Für die Verpflegung sorgen an diesem Abend die vereinsinternen Grillmeister Markus Börsig, Manfred Krech und Werner Ruoss.
Festakt am Sonntag
Am Sonntag wird es um 11 Uhr einen Festakt mit anschließendem Empfang und natürlich viel Musik sowie einer filmischen Dokumentation über die Waldkulturscheune geben. Die Besucher können ein vor Ort frisch zubereitetes Mittagessen genießen, bevor um 15 Uhr eine Märchenstunde mit Franziska Fabula stattfindet und die Kaffee- und Kuchentafel hergerichtet ist. Um 17 Uhr gibt das Duo KlangZeit mit Marie-Josefin Melchior und Johann Zeller ein Konzert und nimmt die Zuhörenden dabei mit verschiedensten Instrumenten und zwei Stimmen auf eine Reise rund um die Welt und durch alle möglichen Genres.
Musik für alle
Am 15. Juli 2000 wurde die Waldkulturscheune, damals noch als Musikscheune, feierlich eingeweiht. Zwei Monate später fand das erste Konzert mit dem Pianisten Tibor Szász statt. Die beiden Kulturfans Karin und Wolf-Dieter Bauer agierten nach dem Konzept, die Musik für alle Menschen zugänglich zu machen und dabei auf Spenden zu vertrauen.
Kultur in Verbindung mit idyllischer Natur war etwas völlig Neues, das das Gehöft der Spitalhöfe, das die Bauers 1979 gekauft und in jahrzehntelanger Arbeit wieder aufgebaut hatten, fortan zu etwas Besonderem machte.
Legendäre Gastfreundschaft
Die anfangs nur im privaten Rahmen stattfindenden Konzerte wurden immer bekannter und beliebter, was nicht zuletzt mit der bald legendären Gastfreundschaft von Karin Bauer zu tun hatte, die Künstler und Besucher mit liebevollen Dekorationen erfreute und vor einer Veranstaltung tagelang in der Küche stand, um alle mit selbst gebackenem Kuchen und anderen Leckereien zu verwöhnen. Außerdem sprach sich das hohe Niveau der Konzerte schnell herum und die Zahl der Stammgäste wuchs.
Viele helfen mit
Bis 2015 managte das Ehepaar 230 Konzerte in Eigenregie. Dann wurde Karin Bauer krank und starb 2018. Wenige Jahre später verlor Wolf-Dieter Bauer aufgrund einer Durchblutungsstörung ein Bein. Das Werk ihrer Eltern fortzusetzen war für Tochter Friederike Bauer ein Bedürfnis. Klar war aber, dass dies nicht alleine gelingen würde, da sie in Rheinland-Pfalz als Berufsmusikerin arbeitet. Der Freundeskreis und viele Weggefährten ihrer Eltern aus den ersten Jahren der Waldkulturscheune standen aber parat.
2020, mitten in der Coronapandemie, gelang Wilfried Wegener (†), einem Freund der Familie, die Gründung des Vereins WaldKulturScheune. Eine eigene Webseite wurde gegründet und das neue Format „Wandelkonzert“, aus der Not der Coronapandemie geboren, entpuppte sich als Publikumsmagnet.
Eine enge Zusammenarbeit mit Sarah Palmer, einer ehemaligen Filmemacherin beim SWR und heute Co-Vorsitzende, etablierte sich, ebenso die Kontakte zu Johannes Braig (SWR-Graphiker) und Birger Bustorff (Kameramann). Im Januar 2022 hätte ein Brand die Waldkulturscheune vernichten können, doch der wurde rechtzeitig entdeckt und Schlimmeres verhindert. Der Brandschutz wurde danach verbessert, eine neue Bühne samt Beleuchtungsanlage und rotem Vorhang eingerichtet.
Jüngst gaben Vereinsmitglieder dem großzügigen Garten ein neues Gesicht. Ihn zu genießen, auch dazu laden Friederike Bauer und alle ihre Mitstreiter am 19. und 20. Juli ein.
Offene Bühne
Wer die offene Bühne am Samstag, 19. Juli, ab 18 Uhr in der Waldkulturscheune nutzen oder Konzertkarten buchen möchte, meldet sich über info@waldkulturscheune oder telefonisch unter 07721/99 68 53 (Ruff) und 0179/7 81 69 70 (Bauer). Dort werden gerne auch Anmeldungen für ein Mittagessen am Sonntag, 20. Juli, entgegengenommen, um die Mengen kalkulieren zu können.