Der Wolfacher Waldkindergarten ist mit einem Tag der Offenen Tür nach etwa einem halben Jahr Bauzeit eröffnet worden. Bürgermeister Thomas Geppert, Projektleiter Stefan Decker und Kindergartenleiterin Andrea Kraus blickten zurück.
Wolfach - Bürgermeister Geppert sah den Waldkindergarten als kleines, aber umso feineres Puzzleteil, um Wolfach für junge Familien attraktiv zu gestalten und lobte ausdrücklich das Zusammenspiel mit den zuständigen Behörden. Deren bürokratische Mühlen hätten auch hinsichtlich des Bauens im Wald erfreulicherweise einmal so schnell gemahlen, dass die beiden Initiatorinnen Christina Kleinbub und Sina Lehmann mit ihren Familien jetzt auch tatsächlich noch von dem waldpädagogischen Angebot profitieren könnten.
Sechs Erzieherinnen wurden eingestellt
Mit der Fachkompetenz von Stadtrat und Förster Ulrich Wiedmaier im Rahmen des Genehmigungsverfahrens, dem so genialen wie schlichten Planentwurf von Stefan Decker, der zur Verdoppelung der Kapazität einfach noch einmal "gespiegelt" worden war, den zupackenden lokalen Handwerksbetrieben und zuletzt der erfolgreichen Stellenbesetzung für die sechs Erzieherinnen-Arbeitsplätze konnte das Gesamtpaket noch rechtzeitig zum Herbst fertiggestellt werden.
Bei den Baukosten blieb die Stadt knapp unter dem Planansatz von 360 000 Euro. Ein großes Lob zollte Bürgermeister Geppert einmal mehr Jürgen Grieshaber, der für das Vorhaben 68 000 Euro gespendet hatte. "Jetzt heißt es, auch einmal auf regnerische und stürmische Herbsttage zu hoffen", schloss Geppert seine Rede, damit die schmucke Notunterkunft auch ihre Praxistauglichkeit unter Beweis stellen könne.
Rund um die Gebäude waren die Kinder in den vergangenen Tagen schon fleißig am Bauen und stellten ihren Eltern begeistert den "Pirschpfad", den "Wigwam" oder die "Waldrutsche" vor. Letztere sei ein eindrückliches Beispiel dafür, dass Matschhose und Gummistiefel zur Pflichtgarderobe im Waldkindergarten zählen.
Für Stefan Decker und Andrea Kraus gingen mit dem Bau verschiedene Träume in Erfüllung. "35 Festmeter Douglasien-, Fichten- und Tannenholz wurden verbaut und das weitestgehend im unbehandelten Zustand. Schau dir die Schlichtheit der Verarbeitung an", kam Decker aus dem Schwärmen für den Rohstoff Holz kaum heraus.
Für Kraus ging mit dem Waldkindergarten und den damit verbundenen pädagogischen Konzepten – Ehrfurcht vor dem Leben, verantwortungsvoller Umgang mit der Natur, lebendige Beziehung zu Tieren und Pflanzen – gar ein beruflicher Lebenstraum in Erfüllung, den sie jetzt mit ihrem Team an der Adresse "Unterm Spitzfelsen 1" mit Leben füllen kann.
Den Umzug mit den Kindern haben die Erzieherinnen für diesen Mittwoch geplant.
Namensfindung
Zu der Namensfindung für den Waldkindergarten hat die Stadt einen Ideenwettbewerb ins Leben gerufen. Gesucht wird dabei ein Name, der kindgerecht, offen und fröhlich sowie einfach und gut zu merken ist. Vorschläge können in der Kita Pfiffikus, im Waldkindergarten oder im Wolfacher Rathaus beim zuständigen Mitarbeiter Christian Kaiser noch bis zum 25. November abgegeben werden.
