Der orange markierte Bereich auf dem Palmbühl (oberer Bildrand) ist vom Landratsamt als Standort für den Schömberger Waldkindergarten vorgeschlagen worden. Die Stadt stimmte zu. Foto: Stadt/Landratsamt

Der Schömberger Bürgermeister Karl-Josef Sprenger legt den Schriftverkehr mit dem Landratsamt vor, der beweist, dass sich die Stadt mit dem Landratsamt in Sachen Standort für den geplanten Waldkindergarten sehr wohl abgestimmt hat.

Am 1. und am 2. September hatte unsere Redaktion die Stellungnahmen des Regierungspräsidiums und des Landratsamts hinsichtlich des Standorts für den Waldkindergarten veröffentlicht.

 

Beide Behörden legten dar, dass dieser nicht zwischen Stadt und Landratsamt abgestimmt worden sei. Das LRA habe einen anderen favorisiert, letztlich aber das von der Stadt vorgeschlagene Areal an der Zufahrtsstraße zum Stauseeparkplatz als das noch am „unproblematischsten“ eingestuft, für das die Aufstellung eines Bebauungsplans versucht werden soll.

Sprenger: Schlüsse aus dem Schriftverkehr ziehen

Diesen Aussagen widerspricht Bürgermeister Sprenger vehement. Er schreibt an unsere Redaktion: „Nachdem die falsche Behauptung aufgestellt wurde, der Standort sei nicht mit dem Landratsamt abgestimmt gewesen, lasse ich Ihnen den Schriftverkehr mit der Behörde in dieser Angelegenheit zukommen.“ Sprenger: „Daraus mögen Sie selbst Ihre Schlüsse ziehen.“

Schriftverkehr mit Landratsamt

Und dieser Schriftverkehr zwischen dem Schömberger Rathaus und dem Ersten Landesbeamten im Landratsamt, Matthias Frankenberg, untermauert die Aussagen der Stadt Schömberg. So schrieb die Stadtverwaltung am 11. November 2022 ans LRA: „Beigefügt zwei Standortalternativen mit der Bitte, diese wohlwollend zu prüfen.“

„Freut uns“ wenn der Vorschlag Zustimmung findet

Am 22. November kam die Antwort von Frankenberg: „Nach Rücksprache im Haus schlagen wir Ihnen den in der Anlage orange markierten Standort (an der Zufahrtsstraße zum Parkplatz) vor. In jedem Fall benötigen wir einen Bebauungsplan und der Waldabstand von 30 Metern muss auch eingehalten werden. Ein randlicher Eingriff in das untere Wiesenbiotop könnte problemlos ausgeglichen werden. Wir würden uns freuen, wenn dieser Vorschlag Ihre Zustimmung finden würde.“

Frankenberg: „Freut uns“

Sprenger antwortete noch am gleichen Tag: „Hallo Herr Frankenberg. Vielen Dank für das freundliche Entgegenkommen und die Unterstützung. Meine Zustimmung hat dieser Standort, und ich werde auch im Gemeinderat um Zustimmung zu Selbigem werben.“ Frankenberg war damit zufrieden: Am 24. November antwortete er Bürgermeister Sprenger: „Prima, freut uns, wenn der Vorschlag auch Ihre Zustimmung findet.“ Worauf der Schömberger Bürgermeister dem Ersten Landesbeamten kurz darauf mitteilte: „Der Standort wurde gestern im Gemeinderat beschlossen.“

Fazit: Dieser Schriftverkehr lässt das Ganze in einem anderen Licht erscheinen und untermauert die Darstellung der Stadt Schömberg. Seltsam nur, dass das Landratsamt und das RP diesen Sachverhalt anders beurteilen und nicht davon sprechen, dass dieser Standort einvernehmlich abgestimmt sei.