In dieser Lage im Mützental wird der Waldkindergarten entstehen. Foto: Wagner

Der geplante Waldkindergarten beschäftigt die Bürger und Gemeinderäte. Am Dienstagabend wurde nun der künftige Standort festgelegt.

Epfendorf - Bereits während der Bürgerfragestunde wollte ein Bürger wissen, ob außer dem Gemeinderat auch noch andere Personen an diesem Projekt Bedarf bekundet hätte. Bürgermeister Mark Prielipp sagte, dass der Vorschlag für einen Waldkindergarten auch aus der Bürgerschaft an die Verwaltung herangetragen worden sei und deshalb von dort sehr wohl Interesse bestehe.

Das Projekt stand an diesem Abend auch auf der Tagesordnung. Unter anderem sollte der Standort festgelegt werden. In der Februar-Sitzung hatte das Gremium bereits zwei mögliche Standorte auserkoren, von denen aus baurechtlichen Erwägungen eine Fläche im Mützental übrig blieb.

Rodung abgelehnt

Während hier der vorgeschriebene Abstand von 30 Metern zum Wald eingehalten werden kann, hätte beim Standort in der Nähe der Tennisplätze eine größere Waldfläche gerodet werden müssen. Dies hatte der Revierförster abgelehnt.

Architekt Johannes Bantle stellte zwei Varianten vor, wie die Unterbringung der Kinder gelöst werden könnte. Zum einen präsentierte er ein ortsfestes Gebäude mit einer Grundfläche von etwa 30 Quadratmetern. Dabei handelt es sich um ein Komplettgebäude in Holzkonstruktion, Pultdach mit Ziegeldeckung, Außentreppen und Geländer. Die Sitzmöbel und Schränke sind im Gesamtpreis von 120 000 Euro ebenso enthalten wie zwei WC-Anlagen (Komposttoilette), ein Baucontainer und ein Holzschnitzelbelag für den Boden des Außenbereichs.

Wagen bevorzugt

Möglich wäre auch die Unterbringung der Kinder in einem so genannten Waldkindergartenwagen. Diese Anlage würde die Gemeinde 139 000 Euro kosten.

Die Verwaltung schlug vor, sich für diese Möglichkeit zu entscheiden, da man bei einem etwaigen Verkauf für den Waldkindergartenwagen einen höheren Preis erzielen könne als für ein festes Gebäude.

Bei der Diskussion um die verschiedenen Varianten stellte sich Gemeinderat Holger Berndt die Frage, ob solch ein Waldkindergarten wohl das sei, was die Eltern für ihre Kinder wollen. Markus Giesa gab zu bedenken, wie man denn damit umgehe, wenn Anfragen für den Kindergarten aus anderen Gemeinden kämen. Ziel müsse es doch sein, dass diese Plätze nur Kindern der Gesamtgemeinde Epfendorf zur Verfügung stehen würden.

Mark Prielipp entgegnete, dass dazu ein Gemeinderatsbeschluss erforderlich sei. Derzeitiger Stand sei, dass in den Kindergärten nur Epfendorfer Kinder aufgenommen würden.

Interesse ist gegeben

Letztendlich war man sich im Gremium überwiegend einig, dass man den wachsenden Bedarf an Kindergartenplätzen mit einem Waldkindergarten schnell, unkompliziert und kostengünstig lösen könne.

Über mangelndes Interesse müsse man sich keine Gedanken machen, erklärte Prielipp. Bereits jetzt sei für acht Kinder Interesse bekundet worden und auch entsprechendes Personal habe sich bereits gemeldet.

Mit drei Gegenstimmen entschied sich der Gemeinderat mit großer Mehrheit für den Standort im Mützental. Mit knapper Mehrheit wurde beschlossen, den Waldkindergartenwagen zu beschaffen. Einstimmig wurde das Architekturbüro Bantle aus Epfendorf mit der weiteren Betreuung des Projekts beauftragt. Damit ist der Weg frei für einen Waldkindergarten, der bereits im Herbst in Betrieb gehen könnte.