Joachim Brückner (links) versucht mit mäßigem Erfolg einen Geislinger Bürger zu überzeugen. Foto: Reich

Die Kritik ist bis nach Stuttgart gedrungen: In Geislingen stellten sich zwei Vertreter des Staatsministeriums der Diskussion zum Waldhofareal.

Geislingen - Zu einem Bürgergespräch zum Thema Absprunggelände Waldhof hatte das Stuttgarter Staatsministerium am Donnerstagnachmittag in das Geislinger Bürgerhaus Harmonie eingeladen. Der Zulauf war jedoch überschaubar – vielleicht auch, weil die Veranstaltung an einem Wochentag stattfand. Die, die kamen, erfuhren nur Vages.

Jesko Schwarz, Referent im Ressort Innenpolitik des Staatsministerium, und sein Referatsleiter Joachim Brückner waren in den Zollernalbkreis gereist, um sich Fragen zum Waldhof anzuhören, denn die Kritik aus der Region ist auch bis Stuttgart gedrungen. Eines stellte Schwarz klar: "Die Landesregierung versucht das Projekt am Waldhof zu realisieren." Doch zunächst werde das Areal geprüft. "Sollte sich dabei etwas ergeben, das dagegen spricht, findet es nicht statt", sagte er.

Absage für Zepfenhahn

Mehrfach wurden die beiden Vertreter des Staatsministeriums gefragt, ob nicht der Flugplatz in Zepfenhahn eine Alternative sei. Dies verneinten sie. Gegen den Flughafen spreche, dass er weiter von Calw entfernt sei als der Waldhof. Der Waldhof liege bereits am äußersten Rand des von der Bundeswehr festgelegten Entfernungsradius’. Zudem seien weder eine feste Landebahn noch Gebäude gewünscht. Ein weiterer Grund der für den Waldhof spreche, sei, dass er in Landeseigentum sei.

Guter Ackerboden geht verloren

Mehrfach betonten Schwarz und Brückner, dass im Rahmen der ersten Betrachtung der Waldhof "möglich" sei. Das werde geprüft und dann entschieden. Ein Geislinger Bürger meinte dazu: "Das ist hoffentlich noch keine beschlossene Sache, deshalb leisten wir ja Widerstand." Brückner räumte ein, dass es Fakt sei, dass im Falle eines Absprunggeländes "guter Ackerboden nicht mehr zur Verfügung steht". Und er fügte hinzu: "Die Landesregierung weiß das."

"Das ist alles nichts Konkretes"

Schwarz führte an, dass das Land kein Gelände zur Verfügung habe, wo weniger Eingriffe nötig seien. "Warum sollten wir Sie gegen uns aufbringen, wenn wir es einfacher haben könnten?", fragte er. Das Resümee eines Bürgers nach seinem Gespräch mit den beiden Männern aus Stuttgart fiel jedenfalls ernüchternd aus: "Das ist alles ausweichend und nichts Konkretes."