Rausgeworfenes Geld? Die Schilder an der Straße zum Waldheim verbieten das Überholen von Zweirädern.Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder Bote

Stadtrat Thilo Frizenschaf erneuert seine Forderung, die schmale Straße für Autos zu sperren.

Albstadt-Ebingen - Seit einigen Wochen säumen spezifizierte Überholverbotsschilder das Sträßchen, das unterm Schlossfelsen zum Ebinger Waldheim hinaufführt: Autos dürfen Zweiräder nicht passieren. WSA-Stadtrat Thilo Frizenschaf findet, dass sie eher schaden als nützen.

Den Beschluss, die Schilder aufstellen zu lassen, hatte der Technische und Umweltausschuss Mitte September gefasst – schon damals hatte Thilo Frizenschaf (Wir sind Albstadt) die Maßnahme scharf kritisiert, und diese Kritik erneuerte er in der jüngsten Ausschusssitzung: Das Schild ändere nichts das Mindeste an der unerquicklichen Koexistenz von Auto- und Radfahrern. Von oben den Berg hinunterzufahren sei unmöglich; wer nicht als Kühlerfigur auf einer Motorhaube enden wolle, nehme davon tunlichst Abstand. Wer den Berg auf zwei Rädern hinauffahre, ganz gleich ob auf Rad, Pedelec oder Moped, der werde sich vom Autofahrer, der sich hinter ihn setze, zwangsläufig bedrängt fühlen. Seit der Errichtung der exotischen Überholverbote, berichtete der WSA-Stadtrat weiter, hätten Betroffene ihm mehrfach geschildert, wie unangenehm es sei, mit einem Wagen im Nacken den Berg hinaufzuradeln – und wie oft das Überholverbot dann doch ignoriert werde. Dabei, so Frizenschaf, sei dieses explizite Verbot vollkommen überflüssig, denn die Waldheimstraße sei ohnehin nirgendwo breit genug, um einen Zweiradfahrer im vorgeschriebenen Abstand von 1,50 Metern zu passieren. "Die Beschilderung hätte man sich schenken können. Rausgeschmissenes Geld."

Beschilderung über süßen Grund in der Diskusison

Was wäre die Alternative? Bereits im September hatte Frizenschaf dafür plädiert, das Waldheimsträßchen für Kraftfahrzeuge zu sperren und in eine reine Fahrradstraße umzuwandeln; diese Forderung erneuerte er jetzt: Die Autos sollten den Weg über den Süßen Grund nehmen.

Die Stadtverwaltung, die im September noch in Zweifel gezogen hatte, dass Waldheim-Gastronomie und Kletterparkbetreiber mit dieser Sperrung einverstanden sein würden, leistete jetzt eher hinhaltenden Widerstand. Bei der Schildermaßnahme handele es sich um einen Test, erklärte Baubürgemeister Udo Hollauer; als nächstes werde man ihre Wirkung prüfen und evaluieren. "Frau Rödder" – die städtische Verkehrsplanerin – "hat die Sache auf dem Tisch."

Einer weiteren Forderung, die Frizenschaf im Zusammenhang mit Gastronomie und Kletterpark erhob, nämlich der nach einer Beschilderung des Wegs zum Waldheim und zum Kletterpark auf der Landesstraße 448 nach Bitz, begegnete Oberbürgermeister Klaus Konzelmann mit einem Hinweis auf die Zuständigkeiten: Außerhalb der Stadtgrenzen könne man nicht einfach schalten und walten, sondern müsse sich mit dem Land beziehungsweise dem Landratsamt ins Benehmen setzen. Laut Ursula Schurer von der städtischen Straßenverkehrsbehörde soll das in Bälde geschehen.