Der Wald war nun auch im Neubulacher Gemeinderat ein Thema. Foto: © Song_about_summer - stock.adobe.com

In Neubulach sieht es im Wald nicht nur grün, sondern, was das Finanzielle angeht, auch wieder rosig aus. Denn für das Haushaltsjahr 2021 hat sich das Ergebnis deutlich verbessert. Auch für 2022 plant man mit einem positiven Ergebnis.

Neubulach - Bevor es ans Eingemachte und die konkreten Zahlen im Wald ging, berichtete Jörg Ziegler vom Landratsamt einige Dinge zum aktuellen Zustand des Waldes. Im Jahr 2021 hätte es in Deutschland rund 200 Millionen Tonnen Schadholz gegeben. Das liege auch daran, dass die Temperaturen im Mittel weiter steigen – in den vergangenen Jahren wurde es im Mittel 1,5 Grad wärmer.

"Für ein träges System wie den Wald sind solche Änderungen zu schnell", erklärt Ziegler. Dennoch sei man im Kreis Calw auf einer "Insel der Glückseligen" und was Trockenheitsschäden oder Käferbefall angehe, seien die umliegenden Regionen übler betroffen gewesen.

Waldbild wird sich ändern

Allerdings sagt Ziegler auch: "Das Waldbild wird sich ändern durch die Dürre." Das sei auch im Kreis Calw so, vor allem an Straßen ändere sich das Waldbild. Das liegt wiederum an der Verkehrssicherungspflicht.

Denn die zuständigen Förster müssten eben dafür sorgen, dass keine trockenen Äste auf Straßen oder Wanderwege herabfallen. Zum lokalen Zustand des Forstes, sagte dann Neubulachs Förster Thomas Walz, dass vor allem das Tannensterben in Martinsmoos ein Problem darstelle. "Die Flächen dort sind teilweise ausgetrocknet und die Bäume dann abgestorben", sagt Walz.

Im Gegensatz zu manchen Bäumen, hat sich aber der Waldhaushalt prächtig entwickelt. Hatte man im Plan noch ein Ergebnis von 63 100 Euro angedacht, so läuft es im Jahresabschluss voraussichtlich auf ein sattes Plus von 330 073 Euro hinaus. "Das ist eine erfreuliche Entwicklung, auch am Holzmarkt", erklärt Walz in der Gemeinderatssitzung dem Gremium.

Prämie ist nicht immer gut zu kalkulieren

Man schlug auch mehr ein an Holz als ursprünglich geplant. 7200 Festmeter hatte man angedacht, 7963 sind es am Ende geworden. Im Jahr 2022 sind indes 7250 Festmeter Holzeinschlag geplant. Man rechnet mit einem Ergebnis von 140 500 Euro.

Wie es denn mit den Prämien aussehe, die geflossen seien, wollte Gemeinderat Dieter Heselschwerdt wissen. Die Zuweisungen vom Bund beispielsweise, die im Jahr 2021 gut 90 000 Euro in die Kasse spülten, waren einmalig, erklärt Walz.

Andere Förderungen vom Land, ergänzt Forstexperte Ziegler, würden jährlich neu berechnet und könnten deshalb schlicht nicht einkalkuliert werden. Was geplant werden kann, sind Pflanzungen von neuen Bäumen. Hier sieht der Bewirtschaftungsplan im Jahr 2022 eine Stückzahl von 1700 auf gut einem Hektar Fläche vor. Gepflanzt werden sollen zum Beispiel Douglasien, Libanonzedern, Bergahorn oder Roteiche.

Wälder geben die nötige Menge an Holz her

Einen anderen Aspekt warf Andreas Blaurock auf. Mit Blick auf das angedachte Blockheizkraftwerk (BHKW), mit Hackschnitzeln befeuert für die Energieversorgung der GMS Neubulach, fragte er: "Geben unsere Wälder die benötigen Mengen her?"

Die Betrachtung der zurückliegenden vier bis fünf Jahre habe ergeben, dass die Menge ausreiche und sogar ohnehin in der normalen Bewirtschaftung des Waldes anfalle. Kronen von geernteten Bäumen beispielsweise oder Reste von Heckenpflegemaßnahmen könnten zur Hackschnitzelherstellung verwendet werden. "Wie das dann mit der Qualität ist, ist eine gute Frage", sagt Förster Walz. Man müsse das eventuell dann aufarbeiten, außerdem sei die Lagerung eine wichtige Frage. Man müsse eben ein ganzes Jahr für Brennstoff sorgen, ergänzte Ziegler. Da sei man aber aktuell in der Abstimmung mit der zuständigen Firma. Schlussendlich stimmte der Gemeinderat dem Forstwirtschaftsplan für 2022 einstimmig zu.