Knapp 6000 Festmeter Holz wurden im vergangenen Jahr im Loßburger Gemeindewald eingeschlagen. Foto: Ade

Über einen positiven Bericht über den Zustand der Loßburger Wälder und einen Waldhaushalt mit einem Rekordergebnis konnten sich Bürgermeister und Gemeinderat freuen. Der Überschuss lag im vergangenen Jahr bei satten 200 000 Euro.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Der Bericht über den Zustand der Wälder und den Waldhaushalt steht jedes Jahr im Loßburger Gemeinderat an. Der Leiter der Außenstelle Horb des Kreisforstamts, Björn Uerpmann, legte dem Gremium gemeinsam mit Förster Martin Schmalz in dessen jüngster Sitzung seinen Bericht vor.

Früher sei der Loßburger Wald ein zentrales Element des Gemeindehaushalts gewesen, heute sei er eher wichtig für die Entwicklung der Gemeinde, beispielsweise wenn es um die Beschaffung von Ökopunkten geht, machte Uerpmann deutlich. „Diese zentralen Fragen haben heute viel mehr Gewicht als früher.“

Regelmäßige Waldstunden

Diese Aussage konnte Bürgermeister Christoph Enderle nur bestätigen. „Wenn wir Ökopunkte brauchen, zum Beispiel wegen einem Gewerbegebiet, dann geht Förster Schmalz zusammen mit den Mitarbeitern des Bauhofs los und beschafft sie in der Region. Das spart uns eine Menge Geld, denn ein Ökopunkt kostet 1,70 Euro“, betonte Enderle.

Martin Schmalz hat einen ähnlich nachhaltigen Blick auf den Wald wie sein Kollege Uerpmann. „Der Wald lebt, das ist keine Bretterbude, aus der wir uns bedienen können“, lautete seine Botschaft. Sein Wissen vermittelt Schmalz regelmäßig in seinen „Waldstunden“. In Deutschland, da ist er sich sicher, sei das Zusammenspiel von Waldkindergarten, Schulwald und Unterricht im Loßburger Wald einzigartig.

6000 Pflanzen gesetzt

Die Rekordergebnisse beim Holzeinschlag im letzten Jahr wertete Schmalz als eher zweitrangig. Der betrug knapp 6000 Festmeter, davon waren zwei Drittel Käferholz. Den Einnahmen von 520 000 Euro standen Ausgaben in Höhe von 320 000 Euro gegenüber. Der Überschuss lag somit bei 200 000 Euro. „Wir hätten noch mehr einschlagen können, aber wir dachten, es reicht“, sagte Schmalz. Während vor 30 Jahren noch etwa 200 Pflanzen pro Jahr im Gemeindewald gesetzt wurden, seien es inzwischen 6000. „Dabei pflanzt der Bauhof mit viel Herz und Verstand mit“, lobte Schmalz.

Förster kalkuliert vorsichtig

Fürs laufende Jahr rechnet er mit einem Ergebnis von etwas mehr als 50 000 Euro – vorsichtig kalkuliert. Da die Loßburger Wälder nun alle gekalkt seien, fielen zumindest diese Ausgaben weg. Schmalz ging besonders auf die Astung von 500 Tannen sowie die Pflanzung weiterer 4000 Laubbäume ein, „denn wir leben noch vom Holz unserer Vorfahren“. Der Stiftungswald Schömberg gelte als „Juwel“. Er sei nicht nur für seine Schönheit bekannt, sondern bringe auch verlässlich gute Erträge. Im Heiligenwald will der Förster einige uralte, 250 bis 300 Jahre alte Bäume unter besonderen Schutz stellen. In seiner Präsentation zeigte er einen Baum, der mindestens 350 Jahre alt ist.

Im vergangenen Jahr konnten nur zwei Drittel des geplanten Einschlags realisiert werden, durch das Absterben von Altholz sei ein hoher Wertverlust eingetreten, informierte er das Gremium. Dank des sehr hohen Durchschnittserlöses von 110 Euro pro Festmeter habe der Mindereinschlag jedoch ausgeglichen werden können.

Toller Bürgerwald

Als Sorgenkind bezeichnete Schmalz die Kirchspielstiftung Büchenberg-Ödenwald. In deren Wald sei schon seit Jahren keine planmäßige Nutzung mehr möglich, die Wälder seien in einem sehr labilen Zustand, beklagte er. Der Bürgerwald Rodt sei hingegen ein „ganz toller Wald“ geworden und habe sich sehr gut entwickelt.