Nachdem die Mooswiese als heißer Favorit in der Standortwahl für die geplante Bösinger Waldgruppe galt, kommt nun doch alles ganz anders als gedacht.
Am 13. April legte der Bösinger Gemeinderat eine Prioritätenfolge für den auszuwählenden Standort der künftigen Waldgruppe fest. Klarer Favorit war der Platz bei der Mooswiese, gefolgt von einem Bereich des Neuwalds.
Den dritten und letzten Platz hatte ein südöstlicher Bereich des sogenannten Dorferholzes inne. Im Rahmen der Besprechung hatte Bürgermeister Peter Schuster vom Gemeinderat den Auftrag erhalten, über die Standortwahl mit Betroffenen ins Gespräch zu gehen.
Gespräche geführt
Schuster erläuterte bei der vergangenen Gemeinderatssitzung, ein Vorgespräch mit Beate Strittmatter, Jägerin des Jagdreviers Mitte, zum Anlass genommen zu haben, am 30. April, wo innerhalb einer Qualifizierung für eine Jagdprüfung mehrere Jäger im Dorferholz zugegen gewesen seien, den Austausch zu suchen. Zusätzlich sei von den Jägern eine Stellungnahme eingegangen.
Diese habe er entsprechend an die Mitglieder des Gemeinderats weitergeleitet. Diese beinhalte mehrere Aspekte über die Erfordernisse der Jagd, die in Hinblick auf das Thema Sicherheit gewisse Notwendigkeiten mit sich bringen, sowie praktische Aspekte für den Betrieb eines Waldkindergartens.
Eltern hinterfragen Verkehrssicherheit
Des Weiteren seien in der Zwischenzeit auch Möglichkeiten geschaffen worden, mit Eltern die Waldkindergärten in Dunningen und Wellendingen zu besuchen und am 16. Mai eine Informationsveranstaltung abzuhalten. Dabei sei ihm klar signalisiert worden, dass das Bringen und Abholen der Kinder nicht mit dem Fahrrad passieren werde.
Entsprechend seien aus der Elternschaft Fragen nach der Gestaltung der Verkehrssicherheit an den Standorten aufgekommen, insbesondere zu Geschwindigkeitsbegrenzungen bei der Mooswiese und beim Neuwald.
Darüber hinaus habe er Kontakt zu Chantal Szellem, Leiterin des Kindergartens Herrenzimmern, aufgenommen, welche die organisatorische Verantwortung für die Waldgruppe tragen soll und mit ihr gemeinsam den Platz vom Dorferholz betrachtet.
Dabei habe Forstrevierleiter Bernd Nickel ausgeführt, dass an diesem Platz der Baumbestand überfällig sei und eine Rodung anstehe. Er würde das betroffene Gebiet dann nicht nur abholzen lassen, sondern in entsprechender Größe eine ökologische Waldaufforstung durchführen. Dies könne im Zusammenhang mit anderen Vorhaben notwendig werden, erklärte Schuster.
Alternativen müssen ausscheiden
Schuster gab an, in Abwägung aller Argumente vorzuschlagen, den Platz beim Dorferholz auf den ersten Rang der Priorisierung zu legen, auf den zweiten den Bereich Neuwald und die Mooswiese als letzte Alternative zu betrachten.
Bürgermeister-Stellvertreterin Bernadette Stritt sprach sich ebenso für den Bereich im Dorferholz aus. Dieser habe den Vorteil, dass der Weg asphaltiert sei und für beide Ortsteile eine gute Anbindung biete. Der diskutierte Minuspunkt, die weite Entfernung zum Bösinger Innenort, sehe sie nicht als Problem an.
Allerdings sprach sich Stritt dagegen aus, die anderen Standorte weiter in Erwägung zu ziehen. Die Alternativstandorte müssten wegen Gefahrenquellen im Verkehr und Einschränkungen für die Jagd ausscheiden. Stritt erhielt umfassend Zustimmung vom Gemeinderat. Den Standort Dorferholz weiterzuverfolgen, wurde mit einer Enthaltung angenommen.
Wagen der Waldgruppe
Es gebe noch viel zu klären in Bezug auf die Waldgruppe, teilte Schuster mit, doch er sei zuversichtlich, dass sie für alle Fragestellungen lösungsorientierte Antworten finden werden. Es gelte einen Schritt nach dem anderen zu machen.
Als nächstes stünde an, für den Wagen der Waldgruppe in die Ausschreibung zu gehen. Sein Gedanke sei, bis zur nächsten Sitzung am 15. Juni Angebote vorliegen zu haben.
Die Elternveranstaltungen seien gut besucht gewesen. Mittlerweile seien 15 ernstzunehmende Interessensbekundungen vorliegend, im kommenden Frühjahr vom Angebot zu profitieren.