Bei der Station "Ganz schön durstig" durfte können Besucher selbst erleben, was es bedeutet, wenn ein Baum Wasser zehn Meter in die Höhe pumpt. Foto: Kauffmann

Der 1,8 Kilometer lange "Waldy" ist fertig ausgestattet: Es ist ein Weg, der den Wald zum Erlebnis macht. Manch ein Spaziergänger fragte sich jedoch, was es mit den "schrägen Sitzbänken" auf sich hat.

Hechingen - Mitten im Hechinger Stadtwald. Bürgermeister Philipp Hahn liegt. Und er liegt nicht irgendwie, sondern auf der "Baumgucker-Liege" des neuen Walderlebniswegs "Waldy". Hahn: "Es ist wirklich was Tolles, da hochzugucken." Die Liege hat Pep: Sie ist schräg, manche hielten sie für eine Sitzbank, von der vielleicht manch ein Spaziergänger unversehens heruntergerutscht ist. Deshalb erklärt eine Infotafel, was es damit auf sich hat.

Einweihung mit Vertretern von Stadt und Gemeinderat

Philipp Hahn ist gestern nicht alleine im Wald unterwegs. Vor Ort sind Vertreter der Stadt und des Gemeinderats, um den neuen Walderlebnisweg einzuweihen. Inzwischen sind nämlich alle Stationen aufgebaut, alle Infotafeln aufgestellt und alle Sitzbänke an Ort und Stelle.

Start ist beim Grillplatz an der Lindichstraße

Der "Waldy" mit seinen 15 Stationen beginnt am Parkplatz neben dem Grillplatz an der Lindichstraße, wo voraussichtlich im Oktober noch ein Fahrradständer montiert werden soll. Die erste Station befindet sich von dort aus schon fast in Sichtweite – ein Baumstamm, aus dem Äste herausragen.

Eigentlich eine Balancestation, die manch Spaziergänger wohl für Muskeltraining benutzt haben. Rainer Wiesenberger sieht’s locker: "Das ist die klassische Kraftprobe." Und wenn alle Äste abgebrochen sind? Dann werde der Stamm eben abtransportiert.

Wald mit allen Sinnen erleben

Der Walderlebenisweg ersetzt den bestehenden Waldlehrpfad und lädt im Wortsinne dazu ein, den Wald mit allen Sinnen zu erleben. Der Weg hat eine Länge von rund zwei Kilometern, entlang werden 15 Mitmachstationen aufgebaut. Die Stationen sind, wie Rainer Wiesenberger berichtete, einfach gebaut mit dem Holz aus dem Stadtwald. Gekostet hat die neue Attraktion im Wald rund 20.000 Euro.

Ein GPS-Sender an der Gießkanne

Bei der Station "Ganz schön durstig" sollen die Besucher erfahren, was ein Baum leistet, der Wasser in die Baumwipfel pumpt. Wer einen Eindruck davon erhalten will, kann im Brunnen Wasser in eine Gießkanne füllen und zehnmal die Treppe hoch und runter laufen – dies entspricht einer Höhe von etwa zehn Metern. Doch die Gießkanne ist lose befestigt. Wie lange sie wohl an Ort und Stelle bleiben wird? Hahn meinte im Scherz, man könne sie ja mit einem GPS-Sender ausstatten.

Stadt will Werbung für den Weg machen, aber nicht zu viel

Ganz bewusst fand die Einweihung in nur kleinem Rahmen statt, denn man will eigentlich nicht so viel Aufsehen erzeugen und eine Situation wie beim Schaukelweg Häppy vermeiden. Wiesenberger nennt in diesem Zusammenhang die begrenzten Parkplätze beim Grillplatz an der Lindichstraße.

"Wir wollen das ein bisschen auf kleinerer Flamme kochen", sagte er beim Vor-Ort-Termin. Bürgermeister Philipp Hahn wies darauf hin, dass viele Besucher auch weitere Investitionen bedeuten, wie man mit Blick auf die Toiletten beim Schaukelweg sehe. Nadine Oswald (geborene Hammel) merkte an, dass der "Waldy" ja nicht der einzige Walderlebnispfad in der Region und kein Alleinstellungsmerkmal für die Stadt Hechingen sei – anders als der Schaukelweg.

Wo es den Flyer zum "Waldy" gibt

Die Flyer zum neuen Walderlebnisweg liegen in öffentlichen Gebäuden, etwa im Hohenzollerischen Landesmuseum und im Rathaus, zur Mitnahme aus.