In der Hauptversammlung wird Steffen Urbanz (Zweiter von rechts) zum Hauptfeuerwehrmann befördert. Hierzu gratulieren Gesamtkommandant Claus Dierberger (links), Abteilungsleiter Daniel Storz (rechts) und dessen Stellvertreter Ralf Fix. Foto: Herzog

Der Klimawandel mit seinen Folgen scheint auch bei der Feuerwehr angekommen zu sein. Wald- und Vegetationsbrände stellen die Wehrkräfte zunehmend vor eine Herausforderung.

Schramberg-Sulgen - In der Hauptversammlung der Abteilung Sulgen berichtete Abteilungsleiter Daniel Storz jüngst vom stark veränderten Feuerwehrwesen durch die Corona-Pandemie. Der Übungs- und Ausbildungsbetrieb sei komplett zum Erliegen gekommen. Trotzdem sei die Wehr im laufenden Jahr zu bisher 103 Einsätzen ausgerückt, die zu 1760 Einsatzstunden führten. Im Vorjahr seien es 111 Einsätze und 1816 Stunden gewesen.

Kräftezehrende Einsätze

Es habe sich erneut gezeigt, dass Wald- und Flächenbrände der Wehr immer häufiger zu schaffen machten, vor allem in bergigem Gelände. In Schramberg-Tal und Lauterbach seien die dortigen Kameraden bei drei Bränden unterstützt worden. In allen Fällen habe es sich gezeigt, wie kräftezehrend solche Einsätze seien. Teilweise seien die Einsatzstellen nur schwer zu erreichen und die Wasserversorgung aufwendig gewesen. Hinzu kämen unwegsames Gelände und sehr hohe Temperaturen. Da müsse viel Personal vorgehalten werden, um austauschen zu können, informierte Storz.

Weiterbildung

Mit Internetseminaren werde versucht, sich beim Thema Vegetationsbrand auf dem aktuellen Stand zu halten. Zudem seien Gerätschaften für die Waldbrandbekämpfung angeschafft worden, um effektiver arbeiten zu können.

Bei zwei Gebäudebränden in Aichhalden habe die Sulgener Wehr Überlandhilfe geleistet. "Aus der Einzelstatistik ist ersichtlich, dass 2022 für uns alle wieder herausfordernd und arbeitsintensiv war unter erschwerten Rahmenbedingungen", bilanzierte Storz. Der Umgang mit der Pandemie habe alle Aktiven hinsichtlich der Hygiene sensibilisiert, wie gesundheitliche Risiken bei kontaminierter Einsatzkleidung und Geräten minimiert werden könne.

Hauptwehr gut aufgestellt

Während die Hauptwehr mit 50 Aktiven gut aufgestellt ist, bereitet Storz die Jugendwehr Sorgen. Sie hat besonders stark durch Corona gelitten. Durch mehrere Austritte ist sie bis auf ein Mitglied geschrumpft und braucht dringend Verstärkung. "Wer jemand kennt, der sich für die Arbeit der Feuerwehr interessiert, einfach zum Reinschnuppern zu den Übungen mitbringen. Das gilt speziell für die Jugend, die von Steffen Kuhner sehr gut betreut wird", forderte der Abteilungschef zu Werbung in den eigenen Reihen auf. Zur Beschaffung des Hilfeleistungslöschfahrzeugs HLF 20 bedauerte Storz, dass die Ausschreibung immer noch nicht fertig sei und er von der Stadtverwaltung stets vertröstet werde. Auch beim Thema hauptamtlicher Gesamtkommandant könne er keinen Fortschritt feststellen. Froh sei er aber, dass in diesem Jahr wieder kameradschaftliche Aktivitäten möglich gewesen seien und Anfang September das traditionelle Sommerfest am Gerätehaus stattfinden konnte.

Beförderungen

Nach erfolgreich besuchten Lehrgängen beförderte Storz die Aktiven Steffen Kuhner und Steffen Urbanz zu Hauptfeuerwehrmännern. An Silvester wollen die Wehrangehörigen sich wieder zum Ringpaschen im Gerätehaus treffen. Ein Ausflug ist im Herbst 2023 vorgesehen.

Gesamtkommandant Claus Dierberger informierte über die Vorbereitung einer Einsatzbereitschaft der Abteilung Sulgen, wenn in Waldmössingen vom 3. bis 6. Februar 2023 das Ringtreffen der Narrenzunft stattfindet. Anlass ist, weil mehrere Waldmössinger Wehrleute gleichzeitig Mitglied bei den Narren sind.