Feuerwehrleute richten Wasserstrahlen aus Feuerwehrschläuchen auf einen Waldbrand im Pentadaktylos-Gebirge, Nord-Zypern. Foto: AP/dpa/Nedim Enginsoy

Auch in der Türkei brennen Waldgebiete. Doch dort sind die Behörden nach dem verheerenden Krisenmanagement 2021 besser auf die aktuelle Brandsaison vorbereitet.

Die türkische Regierung scheint in diesem extrem heißen und trockenen Sommer besser auf die Waldbrände vorbereitet zu sein als vergangenes Jahr. Damals war sie wegen ihres ineffizienten Krisenmanagements scharfer Kritik ausgesetzt gewesen, unter anderem, weil zu Beginn keine einsatzfähigen Löschflugzeuge zur Verfügung standen.

Die Karte gibt einen Überblick, wo es in der Türkei und auf Zypern brennt:

Türkei: Datca

Dieses Jahr war das bislang anders. Auf der Halbinsel Datca im Südwesten des Landes kühlten Einsatzkräfte die Gegend nun ab, sagte Forstminister Vahit Kirisci.

Der Brand auf der bei Urlaubern beliebten Halbinsel war Mitte der vergangenen Woche ausgebrochen. Mehr als 3500 Menschen mussten ihre Häuser nach offiziellen Angaben vorübergehend verlassen.

Marmaris, Bördübet, Muğla

Brandherde wurden auch aus den Gegenden bei Marmaris, Bördübet und Muğla gemeldet.

Izmir

Auch in der westlichen Provinz Izmir war ein Feuer ausgebrochen, zu dessen Bekämpfung zwei Löschflugzeuge, vier Helikopter und 17 Löschfahrzeuge im Einsatz seien, teilte das Forstamt mit.

Auswirkungen auf den Tourismus

Auch die Sommerurlauber an der türkischen Mittelmeer-Küste müssen mit der Gefahr von plötzlich ausbrechenden Bränden rechnen.

Im Südwesten der Türkei ist es heiß, trocken und windig. Da reicht oft ein Funke, um einen Großbrand auszulösen. Auch sollte vor allem bei starkem Wind nicht unterschätzt werden, wie schnell sich ein Brand ausbreiten kann.

Reisende sollten sich an die Vorgaben der Behörden halten und ihre Hotels umgehend verlassen, wenn sie dazu aufgefordert werden. An vielen Orten ist zudem der Zugang zu Wäldern in den heißen Monaten verboten.

Zypern: Beşparmak-Gebirge

Die Kämpfe gegen die Brände im Norden Zyperns, vor allem im Beşparmak-Gebirge, haben die zwei Teile der Insel ein kleines Stück näher gebracht. Die der Mittelmeerinsel ist seit 1974 in einen griechisch-zyprischen Teil im Süden und einen türkisch-zyprischen Teil im Norden geteilt. Die politischen Führungen der beiden Teile haben seit 2017 die Verhandlungen zur Überwindung der Teilung abgebrochen.

Folgen der Hitzewelle: Ozonbelastung, Gesundheitsprobleme, Waldbrände

Ozonbelastung
Der EU-Klimawandeldienst Copernicus hat angesichts der Hitzewelle in Europa vor einer gesundheitsschädlich hohen Ozonbelastung in großen Teilen Europas gewarnt.

In den derzeitigen extrem heißen Tagen könne es auch im Nordwesten Europas zu Ozonwerten kommen, die als gefährlich für die Gesundheit gelten, heißt es in einer Mitteilung des Copernicus-Monitoringdienstes für die Erdatmosphäre.

Hitzefolgen
Der Deutsche Wetterdienst (DWD ) in Offenbach spricht von einer „starken Wärmebelastung“. Hausärzte sehen Kleinkinder und Senioren sowie chronisch Kranke besonders gefährdet.

Waldbrände
Außerdem warnen die Copernicus-Forscher vor weiteren Waldbränden, wie sie in vielen Ländern Südeuropas bereits enormen Schaden anrichten. In großen Teilen Westeuropas sehe man eine „extreme Brandgefahr“, in einigen Teilen sogar eine „sehr extreme Brandgefahr“.