7000 Hektar Waldfläche werden im Verein betreut. Foto: Michel

Der Waldbesitzerverein Nordschwarzwald geht mit der bewährten Führung in die Zukunft. Bei der Hauptversammlung des Vereins standen neben Wahlen auch ein Rückblick und ein Ausblick an. Vorsitzender Jochen Bier klagte über ein Zuviel an Bürokratie.

Viel zu berichten hatte der Vorsitzende des Waldbesitzervereins Nordschwarzwald Jochen Bier bei der Hauptversammlung in der Seewaldhalle in Besenfeld. Nach vier Jahren Corona-Pause konnte nun wieder ein Treffen der Mitglieder stattfinden.

Bier betonte, dass die Vorsitzenden ihre Ämter stillschweigend weiter ausgeführt hätten, da keine Wahlen stattfinden konnten. Rund 7000 Hektar Waldfläche von 250 Privatwaldbesitzern und vier Kommunen würden in dem Verein betreut. In der Corona-Zeit sei es ruhiger gewesen, so der Vorsitzende.

„Ich habe das Gefühl, dass es auch andere an der Spitze geben könnte. Daher darf sich jeder, der den Vorsitz oder ein Amt übernehmen möchte, melden. Wir alle wären sogar froh, Nachfolger zu finden“, so Bier. Dieser Wunsch erfüllte sich jedoch bei den anschließenden Wahlen nicht. Bier selbst wurde wieder zum Vorsitzenden gewählt. Sein Stellvertreter ist weiterhin Clemens Burghardt, Hans Pfau wurde als zweiter Stellvertreter bestätigt. Tamara Bossert ist weiterhin die Schriftführerin des Vereins, und Karl Frey bleibt als Kassierer im Amt.

Lediglich bei der Besetzung des Ausschusses wurden Friedemann Seid und Matthias Walter neu gewählt. Arnleif Wein, Peter Kalmbach und Gerhard Armbruster behielten ihr Ausschussmandat.

Kritik an Bürokratie

„Uns frisst die Bürokratie nach und nach auf, man hat bald keine Lust mehr“, sagte Bier in seinem Jahresbericht. Er berichtete von Demonstrationen und vielen Sitzungen, an denen er teilgenommen hat. In einem kurzen Überblick ging er auf die Entwicklung der Holzpreise ein und kritisierte den hohen Frischholzeinschlag im vergangenen Jahr trotz einer großen Menge an Käferholz. Für das laufende Jahr sprach Bier von stabilen Preisen auf dem Holzmarkt und warnte vor zu großen Einschlagsmengen in den öffentlichen Wäldern.

Schriftführerin Tamara Bossert berichtete von einigen Treffen. Kassierer Karl Frey sprach von einem soliden Kassenstand. Ende des vergangenen Jahres betrug die Mitgliederzahl 236.

Frey bat darum, Änderungen bei der Bankverbindung mitzuteilen, die Kosten für die Rückgebühr der Banken würden den noch aktuellen Mitgliedsbeitrag übersteigen. Die beiden bisherigen und neu gewählten Kassenprüfer Friedrich Killgus und Gerhard Armbruster bescheinigten eine tadellose Kassenführung.

Bürgermeister Gerhard Müller nahm die Entlastung vor und dankte dem Vorsitzenden und seinem Team für eine gute Arbeit mit umfangreichem Fachwissen. „Der Waldbesitzerverein ist sehr gut aufgestellt“, so Müller. Mit der Wahl auf weitere drei Jahre werde der Verein auch in der Zukunft gut von Jochen Bier und seinen Vorstandsmitgliedern vertreten.

Beitrag wird erhöht

Einstimmig wurde eine Erhöhung von aktuell sieben auf 15 Euro Mindestmitgliedsbeitrag pro Jahr beschlossen. Der Höchstbetrag je nach Fläche wurde von bisher 50 auf 80 Euro festgelegt. Ein Ausflug des Vereins soll in das in Besenfeld angesiedelte Werk für Fertighausteile führen, so Bier. Im Anschluss an die Hauptversammlung folgte mit vielen Gastrednern der 16. Nordschwarzwälder Holz- und Waldtag.