Über den Nusplinger Waldes haben sich Ratsmitglieder und Bürger beim Waldbegang informiert, dem sich eine Gemeinderatssitzung in der Albvereinshütte anschloss.
Einmal jährlich machen sich die Nusplinger Räte auf, um dem Nusplinger Wald einen Besuch abzustatten und sich über dessen Zustand informieren zu lassen. Am Samstagvormittag stand der Flachswald beim Irndorfer Hardt auf dem Programm.
Revierleiter Franz Maier von der Unteren Forstbehörde berichtete umfassend über Naturverjüngung, Durchforstung und Eichenpflanzung. Fachlich unterstützt wurde Maier vom Schwenninger Forstfachmann Andreas Löffler.
Im Nusplinger Wald herrschen ideale Bedingungen für die Buche
Auf der Rundwanderung durch den Flachswald erfuhren die Räte, dass dieser Wald bis zum Jahr 2007 kaum erschlossen war. Quer hindurch oder über die Wiesen musste gefälltes Holz geschleift werden, erinnerte er sich. Vor 18 Jahren wurden dann zwei Wege angelegt, so dass man jetzt im Ring fahren könne.
Gemeinsam mit dem Gremium wurde der durchschnittlich 150 Jahre alte Buchenbestand angeschaut. Die nächste Generation befindet sich bereits im Wachstum. „Die Buche gilt als Mutter des Waldes und wächst bei uns hervorragend“, erklärte Maier und führte aus, die Buche müsse eng aufwachsen, damit der Stamm schön glatt bleibe.
Der regenreiche Sommer war ein Segen für den Flachswald
Unter vielen Buchen zu stehen sei wie in einer Halle. Sie bilden ein dichtes Blätterdach. Buchenholz werde vielfältig genutzt etwa als Schreinerholz, für Treppengeländer, Parkett, zum Innenausbau aber auch als Brennholz, zur Herstellung von Küchengeräten oder für Zellulose, so der Revierleiter weiter.
Der Flachswald bestehe zu etwa 40 Prozent aus Buchen, zu rund 40 Prozent aus Fichten und darüber hinaus finden sich unter anderem noch Tanne, Esche und Ahorn sowie sogar Douglasie.
Der relativ regenreiche Sommer sei wunderbar für die Buche gewesen, denn ein einziger Baum benötige pro Tag bis zu 400 Liter Wasser, gab Franz Maier zu bedenken. „Hier auf 900 Höhenmetern geht es sowohl Fichte als auch Buche noch recht gut. In tieferen Lagen haben sie kaum noch eine Chance.“
In Nusplingen werden Fichten selbst gezogen und gepflanzt
So sei auch der Preis, der für Fichten bezahlt werde, noch ganz gut, da es vor allem im Norden kaum noch Fichten gebe.
Stolz zeigte Maier dem Gremium und den Gästen des Waldbegangs die selbst gezogenen Fichten, die direkt wieder im Nusplinger Wald gepflanzt wurden: „Da gibt es kein Kühlhaus als Zwischenstation.“ Auch die Eichenanpflanzung haben die Gemeinderäte betrachtet. Eine restliche Fläche soll im kommenden Jahr bepflanzt werden.
Nach rund anderthalbstündiger Wanderung ging es zur Sitzung in die Nusplinger Albvereinshütte. Hier gab Franz Maier dem Gremium einen Überblick über die Zahlen.
Schadholz hat den Einschlag und die Preise einbrechen lassen
Im Jahr 2024 habe die Gesamtnutzung 4035 Festmeter betragen. Es habe einiges Schadholz gegeben, wodurch die Preise eingebrochen seien. Daher habe es weniger Einschlag als die geplanten 4600 Festmeter gegeben.
Den Einnahmen von rund 418 000 Euro standen im vergangenen Jahr Ausgaben in Höhe von rund 275 000 Euro entgegen. Somit ergab sich ein Überschuss in Höhe von rund 143 000 Euro. Der Gemeinderat nahm die Zahlen einstimmig zur Kenntnis.
In diesem Jahr werde die Einschlagsmenge voraussichtlich bei etwa 4800 Festmetern liegen. „Wir können wohl einen Überschuss von rund 120 000 Euro erwarten, wenn nichts Dramatisches mehr passiert“, so Franz Maier.
Besonderheiten stünden nach Franz Maiers Ansicht keine für das kommende Jahr an; allerdings sorgte das Thema Brennholz für reichlich Diskussion (wir berichteten). Dem Plan für das Forstwirtschaftsjahr 2026 stimmte das Gremium einheitlich zu.