Dieser junge Graureiher wurde angeschossen und musste eingeschläfert werden.Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Kriminalität: Naturschützer sind empört und erstatten Anzeige

Empört reagiert der Naturschutzbund (Nabu) Waldachtal auf einen Vorfall am Breitenbachsee in Lützenhardt. Dort wurde ein junger Graureiher mit einem Luftgewehr angeschossen und verletzt.

Waldachtal. Oberhalb des Breitenbachsees horsten in diesem Jahr Graureiher, aus deren Nest der verletzte Jungvogel stammt. Sehr erfreulich nicht nur aus Sicht der Naturschützer. Jetzt ist ein Verlust zu beklagen.

Die Aktiven und die 133 Mitglieder des Nabu Waldachtal verstehen sich als Bewahrer und Wächter einer intakten Natur und vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt, insbesondere auch in ihrer Heimatregion. Daher hat diese frevelhafte Tat für Aufregung gesorgt. Nabu-Vorsitzender Stefan Greza schildert den Sachverhalt: "Ein Waldachtaler Nabu-Mitglied fand den verletzten Reiher am Boden liegend vor. Um dem Tier zu helfen, wurde Verbindung mit einem Spezialisten aus der Region aufgenommen, der einen Tierarzt-Termin arrangierte."

Zuerst vermutete man, dass der junge Graureiher durch den Sturz aus dem hoch gelegenen Nest sich eine Verletzung am Bein zugezogen habe, die man gut behandeln könne.

Doch dann die Ernüchterung: "Bei einer routinemäßigen Röntgenaufnahme wurden dann zum allgemeinen Entsetzen Diabolos (Projektile aus einer Druckluftwaffe) aus einem Luftgewehr gefunden. Diese führten zu deutlich schwereren Verletzungen als ursprünglich angenommen. Damit haben sich leider auch die Chancen auf ein Überleben des Tieres deutlich verringert", teilt Waldachtals Nabu-Chef mit.

"Bereits einen Tag später musste der durch die Projektile hervorgerufene Bleivergiftung Tribut gezollt und das junge Gewaltopfer eingeschläfert werden", so Greza weiter. Unklar und schwer nachprüfbar sei, ob nicht noch weitere Vögel im Nestbereich zu Schaden gekommen sind. Stefan Greza erklärt: "So ein krimineller Frevel an der Natur kann nicht hingenommen werden. Selbstverständlich wurde umgehend Anzeige gegen Unbekannt erstattet." Der Täterkreis werde sich bestimmt gut eingrenzen lassen. Wer Zeuge dieser Untat wurde oder sachdienliche Hinweise geben kann, wird gebeten, mit dem Polizeirevier Horb, Telefon 07451/960, Verbindung aufzunehmen.