Konzert: Das Theodor-Schüz-Ensemble bietet ein geistliches Programm in der Christuskirche

Das Theodor-Schüz-Ensemble präsentiert sich am Samstag, 24. November, zum zweiten Mal mit einem geistlichen Programm der Öffentlichkeit. Vor einem Jahr wurde der Chor von dem Tübinger Universitätsmusikdirektor Philipp Amelung in Tumlingen gegründet.

Waldachtal-Tumlingen. Auf dem Programm des Konzerts in der evangelischen Christuskirche Tumlingen-Hörschweiler stehen Werke böhmischer und mährischer Komponisten. "Wir führen auch das Requiem in c-moll ZWV 245 von Jan Dismas Zelenka, anlässlich des bevorstehenden Totensonntags auf", teilt Amelung mit.

Hörgenuss bietet das "Konzert zum Totensonntag" mit Werken von Johann Joseph Abert und dessen 100. Psalm, Leos Janacek und das Requiem von Jan Dismas Zelenka. Mit von der Partie ist das Münchner Mozart Orchester. Michael Dan spielt an der Orgel. Der Eintritt ist frei. Freiwillige Spenden sind erwünscht.

Dieser Totenmesse stellt das Ensemble das Otce nas ("Vater unser") von Leos Janacek, eine Kantate für Chor, Tenorsolo, Orgel und Harfe sowie den 100. Psalm von Johann Joseph Abert voran. Der musikalische Leiter informiert: "Das Requiem in c-moll von Jan Dismas Zelenka ist die erste von vier Totenmessen des Komponisten." Amelung weiter: "Seine musikalischen Wurzeln hatte Zelenka in Prag, allerdings verbrachte er den Großteil seiner beruflichen Tätigkeit in Dresden, unter anderem am Hof von Kurfürst Friedrich August II."

Vor einem Jahr schlug die Geburtsstunde des Theodor-Schüz-Ensembles, das sich anspruchsvollen Chorwerken verschrieben hat. Der Tumlinger Maler Theodor Schüz ist Namensgeber für den professionellen Chor. Seinen Sitz hat das Ensemble in Tumlingen. Hier wurde Theodor C. Schüz geboren, der als einer der bedeutendsten Genre-Maler des 19. Jahrhunderts bekannt wurde.

Der Tübinger Universitäts-Musikdirektor Philipp Amelung nutzt den klangvollen Namen des prominenten Tumlinger Malers. Theodor Schüz (1830–1900) ist neben Erfinder-Papst Artur Fischer (1919–2016) wohl der bedeutsamste Tumlinger. "Der Ort hat mich begeistert. Tumlingen ist mir sehr nahe. Da habe ich mich gleich wohlgefühlt", erklärte er bei der Gründung vor einem Jahr.

Amelung und Schüz verbindet auch, dass Amelungs Eltern Theologen sind und die Eltern von Schüz beide Pfarrer waren.

Amelung will den Schüz-Chor in Zusammenarbeit mit dem Ensemble prägen. "Ich arbeite sehr gerne im kleinen Rahmen", verrät der 45-jährige namhafte Chor- und Orchesterdirigent. "Metropolen wie Stuttgart sind mir oftmals zu überfrachtet." Vielmehr begeistere ihn "ein intimer Rahmen auf sehr hohem Niveau in der Tumlinger Kirche."

Das sakrale Gebäude von 1928/29 mit seiner einmaligen Akustik ist bei Klassik-Fans weitum bekannt. "Unser erstes Konzert eines neuen Programms ist immer in der Christuskirche Tumlingen."

Seit 19 Jahren leitet Amelung eine Konzertreihe in seinem bayrischen Heimatort Icking. Als künstlerischer Leiter des "Ickinger Konzertzyklus" unweit des Starnberger Sees möchte er den Schüz-Chor auch dort etablieren.

Daher wird das Ensemble das Requiem tags darauf, am Totensonntag, 25. November, um 17 Uhr in der katholischen Kirche Sankt Benedikt Ebenhausen im Rahmen des 19. Ickinger Konzertzyklus aufführen. "Das Theodor-Schüz-Ensemble will den Namen des Malers und von Tumlingen im Rahmen von internationalen Konzertreisen über die Landesgrenzen hinaustragen", bekräftigt Amelung.