Die Klosteranlage der Benediktiner in N’Nango in Mosambik ist überfallen worden. Foto: Kolpingsfamilie

Kolpingsfamilie nach Anschlag erschüttert. Islamisten-Miliz in Mosambik plündert neues Kloster und brennt Gebäude ab.

Waldachtal-Salzstetten - Schreckliche Nachrichten erreichen die Kolpingsfamilie Salzstetten aus ihrem neuesten Missionsprojekt in Mosambik/Ostafrika: Das katholische Kloster in N’Nango ist von islamistischen Terroristen überfallen worden.

Glücklicherweise konnten die Benediktiner fliehen und sich in Sicherheit bringen. Erst im vergangenen Jahr ist die Kloster-Neugründung der Missions-Benediktiner eingeweiht worden. Es ist eines der vier Salzstetter Missionsprojekte, das die Kolping-Gemeinschaft durch ihre jährliche Aktion Entwicklungshilfe unterstützt. Sie fördert den Aufbau einer Gesundheitsstation. Dort entsteht ein medizinisches Zentrum für ein Einzugsgebiet von etwa 40.000 Menschen.

Bitte um Gebetsbedenken

Missionsprokurator Pater Maurus Runge schreibt aus der deutschen Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede an die Kolpingsfamilie: "Heute haben uns furchtbare Neuigkeiten aus Mosambik erreicht: Es gab dort vor einigen Tagen einen terroristischen Überfall auf das Kloster. Die Mitbrüder konnten in die nächstgelegene Pfarrei fliehen. Das Kloster ist teilweise zerstört. Mehr weiß man noch nicht." Er bittet die Kolpingmitglieder und die Einwohner in Salzstetten und Waldachtal um ein Gebetsgedenken. Konkret berichtet der Missionsprokuratur aus der deutschen Vermittlerstelle: "Eigentlich wäre der heutige 15. Mai ein Festtag für die junge Gründung der Missionsbenediktiner in N’Nango im Norden von Mosambik. Denn heute hätten die Brüder zum ersten Mal seit der offiziellen Einweihung im vergangenen Jahr das Fest ihres Klosterpatrons, des heiligen Mönchsvaters Pachomius, gefeiert."

Pater Marus Runge schildert den abscheulichen Überfall: "Allerdings wurden die vier Mitbrüder am 12. Mai von Angehörigen einer islamistischen Terrormiliz überfallen. Sie konnten sich alle in den Busch retten und durch dünn besiedeltes Gebiet zur nächsten Pfarrei Imbuho durchschlagen, die auch von einem Mitbruder von unserer Abtei Ndanda/Tansania betreut wird. Dort sind sie derzeit in Sicherheit." Gott sei Dank blieben die Patres und Menschen heil, aber der Sachschaden an den neuen Gebäuden ist immens: "Der Kloster-Neubau allerdings ist geplündert worden und Nebengebäude wurden in Brand gesteckt. Genauere Informationen liegen uns noch nicht vor." Menschen sind bei der Terror-Attacke nicht zu Schaden gekommen.

Bestürzt über unmenschliche Tat

Erschüttert reagiert das Leitungsteam der Aktion Entwicklungshilfe bei der Kolpingsfamilie in Salzstetten: "Wir sind bestürzt und fassungslos. Was für eine frevelhafte und unmenschliche Tat. Dieser entsetzliche Terrorakt macht uns tief betroffen. Wir wollen für die Benediktiner-Pater und die Menschen in Mosambik, einem der ärmsten Länder der Welt, beten. Wir denken an alle Betroffenen in unserem Salzstetter Missionsprojekt." Clemens Eppelt, Sprecher der Vorstandschaft der Kolpingsfamilie, meint: "Es ist eine sehr traurige Nachricht über unser Projekt in Mosambik. Es ist beklemmend zu sehen, welchen Gefährdungen die Menschen dort ausgesetzt sind. Dieser Not können wir leider augenblicklich nur durch unsere gedankliche Begleitung helfen." Eppelt weitet die Sichtweise: "Wir müssen uns aber auch fragen, in wie weit wir mit unserer Art zu wirtschaften zu den Konflikten in den Ländern Afrikas beitragen. Daraus schlussfolgernd, was wir von unserem Wohlstand wieder zurückgeben müssen, indem wir den Völkern Afrikas Hilfen für Bildung und Gesundheit beisteuern. Indem wir sie unterstützen, ihre wirtschaftliche Basis zu entwickeln. Indem wir nicht mit unseren subventionierten Produkten den Handel mit ihren eigenen Produkten erschweren oder gar verhindern." Im Detail: "Afrika braucht unsere abgelegte Kleidung und Schuhe nicht, wir müssen sie in der Produktion ihrer eigenen Textilien und deren Handel unterstützen. Kniend können wir nicht helfen. Uns wurde der Verstand und Hände in die Wiege gelegt, also nutzen wir sie!"

Das neue Kloster Pachomius im südostafrikanischen Mosambik zählt zur Benediktiner-Kongregation von Sankt Ottilien. Diese ist eine weltweite Ordensgemeinschaft von 19 selbstständigen Klöstern, 56 Niederlassungen und rund 1000 Mönchen auf vier Kontinenten. Schwerpunkte ihres Missionsdienstes seien Seelsorge und Evangelisierung, Bildung, Krankenfürsorge und Armutsbekämpfung.