Die Schnelligkeit und Dynamik der koreanischen Kampfsportart zeigen Lisa und Achim Kaupp am Mittwochnachmittag beim Kinder-Ferienprogramm in der Gemeindehalle in Salzstetten. Foto: Maier

Kampfsportlerin auch noch mit 71 Jahren. Fernöstliche Sportart steigert die Konzentrationsfähigkeit spürbar.

Waldachtal-Salzstetten - Die 71-jährige Rose Kaupp ist ein beredtes Beispiel dafür, dass Sport keine Frage des Alters ist. Sie hat sich Taekwondo verschrieben. Wie Sohn Achim (50) und Enkelin Lisa (20) findet sie Freude und Entspannung bei dieser koreanischen Sportart der Selbstverteidigung.Eine Besonderheit: Drei Generationen einer Familie aus Salzstetten begeistern sich für diesen Sport, der 2012 bei den Olympischen Spielen in London durch die deutsche Bronzemedaille-Gewinnerin Helena Fromm in den Fokus der Medien gerückt ist.

Auch mit 55 Jahren ist ein Start noch möglich

Während die Schwarzgurt-Träger 1. Dan Achim und Lisa Kaupp beim ASV Horb noch sehr aktiv sind, musste "Omi" Rose Kaupp vor wenigen Jahren wegen Knieproblemen den Rückzug antreten. Über einen Selbstverteidigungs-Kurs in Nagold kam die damals 55-jährige Späteinsteigerin zu diesem Sport, den sie zehn Jahre lang regelmäßig und fünf weniger aktiv ausübte. "Schon das Aufwärm-Training hat mir viel Spaß gemacht." Der Formenlauf, eine Art Schattenkampf ohne Gegner, habe Konzentrations- und Merkfähigkeit verbessert.

Achim Kaupp und seine Tochter Lisa sind beim ASV Horb als C-Lizenz-Trainer eine feste Größe. Der Vater legte die Prüfung in Wiesloch ab, die Tochter in Friedrichshafen. Sie haben beide schon acht von neun möglichen Gürteln erkämpft. Beide trainieren sie Kinder und Erwachsene beim Horber Sportverein.

Als Kriminal-Oberkommissar kennt sich Achim Kaupp mit der Selbstverteidigung aus. Sie kommt ihm im beruflichen Alltag zugute. Seit zehn Jahren betreibt er Taekwondo mit Enthusiasmus.

Eigentlich hat ihr Bruder Jan mit Taekwondo angefangen. "Ich war neidisch auf seine Erfolge. Das hat mich angespornt, ihm nachzueifern", erklärt Lisa, die sich inzwischen auch sportliche Meriten verdient hat. Sie ist baden-württembergische Meisterin in der Disziplin Vollkontakt in der Jugend A (bis 18 Jahren). Zahlreiche Pokale schmücken ihren Schrank. Seit 13 Jahren findet die 20-jährige Lisa, die Kommunikation- und Medien-Management studiert, Spaß an der Herausforderung. In ihrer Hochschul-Sportgruppe in Karlsruhe hat sie im Trainingszentrum nette Leute und gute Trainingsbedingungen in Sporthallen gefunden.

Das Wort "Taekwondo" setzt sich aus den folgenden drei sinokoreanischen zusammen: Tae (Fuß) steht für alle Fußtechniken, Kwon (Faust) umfasst alle Hand- und Armtechniken und Do (der Weg, die Lehre). Wie im Deutschen ist der Weg auch als Methode oder Zielstreben zu verstehen. "Do" leitet sich vom chinesischen Begriff "Dào" ab.

Auf den ersten Blick ähnelt sich diese Kampfkunst anderen asiatischen Kampfsportarten. Aber die Taekwondo-Technik ist sehr auf Schnelligkeit und Dynamik ausgelegt, was nicht zuletzt durch den Wettkampf bedingt ist. Es dominieren Fußtechniken deutlicher als in vergleichbaren Kampfsportarten.

141 Jahre Lebenserfahrung

Auf 141 Jahre Lebenserfahrung bringen es Rose, Achim und Lisa Kaupp. Ihrer Lieblingssportart Taekwondo liegt eine 2000 Jahre alte Tradition zugrunde. Der Ursprung des Taekwondo kann bis zur Koguryo Dynastie, gegründet um 37 vor Christus, belegt werden. Wandgemälde in Grabkammern zeigen Kampfkunst-Übungen aus dieser Zeit. Über 40 Millionen Athleten haben sich inzwischen mit dieser asiatischen Kampfkunst angefreundet.

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Im Rahmen des Kinder-Sommerferienprogramms in Salzstetten können Kinder ab sechs Jahren aus Waldachtal und Umgebung am Mittwoch, 14. August, ab 14 Uhr in der Gemeindehalle Salzstetten unter Anleitung von Achim und Lisa Kaupp diese koreanische Kampfsportart kennenlernen. Sportkleidung und/oder Trainingsanzug ist empfehlenswert.