Die Studenten der Universität Stuttgart sind von den Abläufen bei der Frank Plastic AG beeindruckt. Foto: Frank Plastic AG Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Ingenieure von morgen informieren sich bei der Frank Plastic AG über Entwicklungsprozesse im medizinischen Bereich

Waldachtal-Salzstetten. Im Rahmen einer Exkursion hat die Frank Plastic AG in Salzstetten Studenten der Universität Stuttgart empfangen. Durch praxisnahe Vorträge und eine Betriebsführung erhielten die Studenten Einblicke in den Alltag des kunststoffverarbeitenden Unternehmens und den Produktentstehungsprozess.

Die Exkursion fand zum ersten Mal statt und wurde in Kooperation mit dem Beiratsmitglied Bonten und dem Institut für Kunststofftechnik der Universität Stuttgart ins Leben gerufen.

Sebastian Koller, Leiter Innovation und Produktentwicklung, erklärte den Studenten in seinem Vortrag "Der Weg von der Idee zur Innovation", wie ein neuartiges Kunststoffprodukt in der Praxis entwickelt und umgesetzt wird. Auch verschiedene Methoden und Techniken zur Ideenfindung im Entwicklungsprozess gab er den zukünftigen Ingenieuren mit auf den Weg. Anschließend veranschaulichte Koller diese Entwicklungsschritte anhand eines ZIM-gefördertes Innovationsprojekt der Frank Plastic AG. Hierbei handelt es sich um ein Medizinprodukt, mit dem ein neuartiger, steriler Zugang für das minimalinvasive Operieren von inneren Organen gelegt wird. Dadurch entstehen nur kleinste Verletzungen, so dass eine rasche und mit geringeren Beschwerden verbundene Genesung des Patienten gewährleistet wird. Besonders beeindruckt waren die Studenten von einem Versuchsvideo aus der Entwicklungsphase, durch welches besonders anschaulich wurde, wie das entwickelte Produkt funktioniert und eingesetzt wird.

Beim anschließenden Betriebsführung sorgte vor allem der kurz zuvor eröffnete Reinraum mit einer Fläche von 400 Quadratmetern für Begeisterung. Dieser wurde aufgrund des florierenden Auftragseingangs in der Medizintechnik innerhalb kürzester Zeit errichtet und qualifiziert, so dass nun auf 2400 Quadratmetern Fläche Produkte für die Medizintechnik produziert und montiert werden.

Auch der Nachmittag wurde mit lehrreichem Input aus der Praxis gestaltet. Hendrik Liebau, Leiter der Vorserie, stellte den Studenten vier Elemente für erfolgreiche Projekte vor. Für seinen Vortrag konstruierte er ein Designmodell mit verschiedenen Vorgaben, die zu Beginn eines Projekts oft von Kunden gefordert werden, in der Ausführung jedoch nicht umgesetzt werden können. Anhand dieses Modells wurde im Vorher/Nachher-Vergleich ersichtlich, worauf bereits zu Beginn des Entwicklungsprozesses geachtet werden muss, damit später ein herstellbares Teil entstehen kann. Liebau betonte, dass jede Minute Überlegung und Abstimmung im Vorfeld später Stunden bei der Projektlaufzeit einspart.

Zum Abschluss gab Christian Holzherr, Vorstand der Frank Plastic AG, Einblicke in die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens und welchen Beitrag die Studenten und Ingenieure von morgen leisten können.

Aufgrund des durchweg positiven Feedbacks der Studenten ist eine Wiederholung im kommenden Jahr bereits in Planung.