Kirchengemeinde Waldachtal hilft Lauenburg mit 6199 Euro. "Das Wasser stieg Zentimeter für Zentimeter".

Waldachtal-Tumlingen - Die Evangelische Kirchengemeinde Waldachtal konnte eine beachtliche Spendensumme von 6199 Euro für Elbe-Flutopfer überweisen. Dank der Großzügigkeit der Gemeindemitglieder hat Waldachtal Opfern des Hochwassers 2013 in Lauenburg an der Elbe spürbar helfen können.

Grund für die Spendenaktion in der Waldachtalgemeinde war ein Hilferuf aus Lauenburg über Pfarrerin Antje Mell aus Norderstedt. Antje Mell und Waldachtals evangelischer Pfarrer Markus Arnold kennen sich aus der Vikariatszeit und sind seither freundschaftlich verbunden.

Lauenburg ist eine Kleinstadt, die südlichste Stadt in Schleswig-Holstein, und liegt etwa 40 Kilometer südöstlich von Hamburg an der Elbe. Das Hochwasser stieg heuer auf über neun Meter.

In einem Dank- und Informations-Brief wendet sich Pastor z.A. Till Karnstädt- Meißner aus Lauenburg jetzt an die Spender in Waldachtal:

Das Wasser stand bis ins Erdgeschoss

"Es waren keine reißenden Fluten, die Lauenburg im Juni überfallen haben. Bis das Wasser bei uns ankam, hatten wir bereits die schrecklichen Meldungen aus dem Südosten Deutschlands gehört. Wir haben eine Woche lang Zeit gehabt, die Häuser und uns auf das vorzubereiten, was da auf uns zukam. Den meisten war klar, dass die Katastrophe nur abgemildert, aber nicht verhindert werden kann. Sandsack-Dämme und Plastikplanen können das Wasser nicht aufhalten. Sie können es nur bremsen."

Pegelhöchststände: "So kam das Wasser langsamer in die Altstadt, aber es kam dennoch so hoch, wie niemals zuvor. Es war eine sanfte Flut, die allmählich und Zentimeter für Zentimeter in die Häuser stieg. Das Bedrohliche lag nicht in seiner Geschwindigkeit, sondern in seiner Unaufhaltsamkeit. Ich habe nicht gewusst, wie hinterhältig die zerstörerischen Kräfte des Wassers wirken können."

Die meisten Anwohner hatten schon öfters Wasser im Keller, aber 2013 erstmals im Erdgeschoss. "Es setzte sich in Fußböden und Wänden fest.

"Ich spüre wie eine Last von ihnen abfällt"

Es sickerte in die Dämmung ein und hinterließ Keime und Bakterien. Modriger Geruch und Schimmel machte sich breit", berichtet Karnstädt- Meißner. In dieser prekären Notlage hätten sich viele Anwohner gegenseitig geholfen.

Dank an Waldachtal: "Dazu gehört auch Ihre Hilfe. Seit Wochen erhält unsere Kirchengemeinde regelmäßig freiwillige Spenden, die uns die Möglichkeit geben, den von dem Elbe-Hochwasser Betroffenen in ihrer Not zu helfen. Die Gelder, die bei unseren Familien ankommen, machen ihnen deutlich: Mit den manchmal unerträglichen Lebensumständen und den hohen Kosten sind wir nicht ganz allein. Es gibt Menschen, die sich von unserer Geschichte berühren lassen und uns unterstützen wollen. Immer wieder sind sie sehr bewegt durch die Hilfe, die manchmal aus dem Himmel kommt. Ich spüre jedes Mal, wie eine Last von ihnen abfällt, wenn wir ihnen weiterhelfen können. Im Namen des Kirchengemeinderates Lauenburg und der betroffenen Flutopfer danke ich Ihnen ganz herzlich für Ihre Anteilnahme und wünsche Ihnen Gottes Segen."